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1. Europa ohne das Deutsche Reich, Die außereuropäischen Erdteile, Mathematische Erdkunde - S. 113

1912 - Breslau : Hirt
§ 18. Afrika. 113 Papier (in England) bereitet wird. Die Berghänge bedecken Oliven-, Mandel- und Johannisbrotbäume, die Gebirgsketten Wälder von Korkeichen. Obwohl der Atlas reiche Bodenschätze (Eisen und Kupfer) aufweist, ist der Bergbau nur gering. Im 0 fällt das Gebirge zum Gebiete der beiden Syrien ab. Hier schneidet das Mittelmeer tiefer in den Rumpf Afrikas ein und bildet im W die Kleine und im 0 die Große Syrte. Im 0 der Großen Syrte erhebt sich das fruchtbare Hochland von Barka. I. Sultanat Marokko. Das Sultanat ist der letzte Rest der arabischen Macht in Nordafrika. Die eigentlichen Herreu im Lande sind aber die Franzosen, die das Sultanat unter ihre Schutzherrschaft gestellt haben. Das Land wird vom westlichen Atlas durchzogen und senkt sich im 3 zur Wüstenebene hinab. Neben lässig betriebenem Getreidebau wird besonders Viehzucht getrieben. Vortreffliche Pferde (Berberrosse), Maultiere, Esel, feinwollige Schafe, feinhäutige Ziegen und schönes Rindvieh weiden auf den Berieselungswiesen und den Steppen am Fuße des Gebirges. Die Bewohner (rund 8 Mill.) sind die hellfarbigen Berber in den Hoch- tälern des Atlas und die Araber in der Ebene und in den Städten. In den Küstenorten wohnen handeltreibende Europäer. Als Hausgewerbe treiben die Marokkaner Teppichknüpferei und Lederbereitung (Saffianleder). Der Verkehr innerhalb deslandes ist erschwert, da Straßen vollständig fehlen. An ihre Stelle treten Saumpfade, die sich im Laufe der Zeit gebildet haben. Die größte Stadt des Landes ist Fes (150). In der fruchtbaren Ebene am Westfuße des Atlas liegt die Hauptstadt Marokko (50). Den Eingang in das Innere des Landes bildet der Hafen Tanger (20). Gibraltar gegenüber liegt die spanische Befestigung Centa jhe-uta^. Ii. Algerien, Tunis und Tripolis. Das mittlere Atlasland bildet Algerien, die wertvollste Kolonie Frank- reichs. Die Hauptstadt Algier (150) in der Mitte der Küste unterhält regel- mäßige Dampferverbindungen mit Marseille und führt Halfagras, Getreide, Wein, Südfrüchte, Gemüse und Eisenerze aus. Das östliche Atlasland nimmt der französische Schutzstaat Tunis mit der gleichnamigen Hauptstadt (200)^ ein. An den alten, römischen Bewässe- rnngsanlagen gedeihen Getreide, Ölbäume und Dattelpalmen. Die Küste hat wegen ihrer Lage an der Pforte der beiden Hälften des Mittelmeeres stets eine Hafenstadt getragen. Im Altertum lag hier das mächtige Karthago. Die Landschaft vor dem Syrtenmeere heißt Tripolis Die Hauptstadt Tripolis ist der Endpunkt der Karawanenstraßen, die vom Tsäd-See durch den Sudan zum Mittelmeere führen. Bisher war die Landschaft eine tür- kische Provinz, die aber Italien zu gewinnen sucht. 1 D. h. Dreistadt (polis griechisch = Stadt). Hier lagen einst drei phönizische Küsten- städte, von den Griechen zusammen Tripolis genannt, nahe beieinander. Später beschränkte man den Namen auf die mittlere der drei Städte. Scheer, Erdkunde 2. 2. Aufl. 8
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