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1. Europa ohne das Deutsche Reich, Die außereuropäischen Erdteile, Mathematische Erdkunde - S. 142

1912 - Breslau : Hirt
142 Die außereuropäischen Erdteile. noch das vom Nördlichen Wendekreise berührte, fruchtbare und wohlangebaute Formösa, die Südhälfte der zwar unwirtlichen, aber stark bewaldeten, an Stein- kohlen reichen und von wertvollen Fischgründen umgebenen Insel Sachalin und die Halbinsel Korea, die 1910 von dem Kaiser von Korea an Japan abge- treten wurde. Japan ist 1| mal so groß wie das Deutsche Reich und zählt 64 Mill. E. (Vergleiche mit der Einwohnerzahl die des Deutschen Reiches!) d) Das Landschaftsbild. Die Japanischen Inseln bilden den Rest eines untergesunkenen Teiles des Festlandes von Asien. Ihre Vulkane sind Glieder der großen Vulkanreihe, die von den Snnda-Jnseln nach Kamtschatka zieht. Auf der Insel Hondö erhebt sich der erloschene Vulkan Fndschijäma (3700 m), der heilige Äerg der Buddhisten" (Buntbild). Kleinere Vulkane sind aber auf den Inseln noch tätig, und starke Erdbeben bilden eine ständige Gefahr für die Bewohner der Jnselreihe. Das Klima ist ozeanisch und gesund. Infolge der warmen Küro-Schio- Strömung ist es in Japan wärmer als auf dem gegenüberliegenden Fest- lande. Die Jnsellage bedingt reichliche Niederschläge; sie betragen das Drei- fache von denen Norddeutschlands. Die Gebirgsuatur der Japanischen Inseln läßt eine größere Strombildnng nicht zu. Die Flüsse sind zwar wasserreich, aber kurz, schnellfließend und führen viel Geröll von den Bergen herab. Zur Schiffahrt sind sie deshalb ungeeignet. c) Bevölkerung und Wirtschaft. Die Japaner sind Mongolen. Sie be- kennen sich in der Mehrzahl zum Buddhismus; ein großer Teil des Volkes hält an dem alten Volksglauben fest, der sich aus Helden-, Ahnen- und Naturverehruug zusammensetzt. Das japanische Volk hat sich unter der Mongolischen Rasse die höchste Bildung angeeignet. Die früher so strenge Ab- geschlossenst gegen das Ausland hat seit 50 Jahren aufgehört. Mit Erfolg haben die Japaner die europäischen Staatseinrichtungen nachgeahmt, Heer-, Unterrichts- und Gerichtswesen nach europäischem Muster eingerichtet. Ständig weilen Offiziere der japanischen Armee in Deutschland, um unser mili- tärisches Leben aus eigener Anschauung kennen zu lernen, und die deutschen Uni- versitäten (besonders Berlin) werden von jungen Japanern besucht. Die Wirtschaft steht in Japan in hoher Blüte. Sorgfältig wird der Acker bestellt, der Reis, das Volksnahrungsmittel, in Menge liefert. Tee und Seide sind wichtige Ausfuhrgegenstände. Aus dem Holze des Kampfer- baumes wird der geschätzte Kampfer gewonnen. Aus dem Bambusrohr stellen die Japaner tausenderlei Gebrauchsgegenstände her, und der vom Lack- bäum gewonnene Lackstoff begründete den Weltruf der japanischen Lackarbeiten. Das Vorkommen von Kupfer und Eifen ermöglichte die hohe Entwicklung der Bronzeindustrie. Auf großen Schiffswerften bauen die Japaner selbst ihre mächtigen Kriegsschiffe. Die vorhandenen Steinkohlenfelder und die reichlichen Wasserkräfte fördern einen ausgedehnten Fabrikbetrieb. d) Regierungsform und Siedlungen. Der Mikado, d. i. der Kaiser, ist das Oberhaupt des Reiches. Er regiert auf der Grundlage einer Ver- faffnng mit neun Ministerien das Land.
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