1912 -
Breslau
: Hirt
- Autor: Seydlitz, Ernst von, Scheer, Albert
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Mittelschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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Die außereuropäischen Erdteile,
Iii. Die Mandschurei umfaßt das Laud am rechten Ufer des mittleren
Amur. Das Chingän-Gebirge bildet die Grenze gegen die Mongolei. Der
gebirgige Küstenstrich im 0 gehört zu Rußland (Wladiwostok).
Die Küste hat ein rauhes Klima, hervorgerufen durch kalte Meeres-
strömuugeu. Das Küstenmeer bleibt ein halbes Jahr zugefroren. Das Tief-
land ist wärmer; es ist zur Viehzucht und zum Ackerbau geeignet. Das
dichtbewaldete ostmandschurische Bergland birgt Silber, Eisen, Kupfer, Gold
und Steinkohlen.
Iv. Jnnerasien wird von hohen Randgebirgen eingefaßt. An das
Pamir-Hochland setzt sich der Himalaja an (Bild 71), als dessen nord-
westlicher Nebenzug das Karakorüm-Gebirge erscheint. Von der Nordseite
des Pamir zieht nach No der Tienschan (d. i. Himmelsgebirge), dessen
Ketten sich fächerartig nach Nw offnen. Nordöstlich von ihm umranden noch
mehrere Gebirgszüge das Hochlaud. Die wichtigsten von ihnen sind der gold-
und silberreiche Altai, das graphithaltige Sajanische Gebirge, beide westlich
vom Baikal-See, und das eisenführende Jablonöi-Gebirge, östlich von ihm.
Diese Gebirge habeu am Außenrande dichten Wald. Darüber spannt sich
ein breiter Schuttgürtel, und über diesem folgt eine den Fels vor Verwitte-
rung schützende Firnregion. Das innere Hochasien gliedert sich durch den
Kuenlnn, das längste der asiatischen Gebirge, in das bis 5500 m auf-
steigende Hochland von Tibet, das höchstgelegene Land der Erde (zwischen
welchen Gebirgen?), im 8 und das nur 800—900 m Mittelhöhe erreichende
Hanhai ^ im N. Dieses reicht bis zu deu sibirischen Randgebirgen und
umfaßt das vom Kuenlnn und vom Tienschan begrenzte Ostturkeftän und
die Mongolei, deren mittleren Teil die Wüste Gobi oder Schamo ein-
nimmt. Diese verschmälert sich westwärts zu der gebirgsfreieu Dsuugarischen
Pforte, durch die mongolische Hirtenvölker wiederholt nach W zogen.
Jnnerasien ist das Quellgebiet zahlreicher gewaltiger Ströme. Hoanghö
und Jäugtsekiang folgen der östlichen Abdachung des Hochlandes. Der
Amur fließt in weitem Bogen an der Nordgrenze des Chinesischen Reiches
entlang. Ob, Jenissei und Lena durchbrechen den nördlichen Gebirgsrand
oder entspringen auf ihm; Amü und Syr fließen vom Westrande dem
Arül-See zu. Indus und Brahmaputra haben auf dem Hochlande ihren
Oberlauf, Jräwadi, Salwen und Mekong durchfließen Täler, die Ver-
bindnngswege von China nach Hinterindien bilden.
Da die Gebirgsnmwallnng den Winden die Feuchtigkeit nimmt, bevor
sie das innere Hochland erreichen, so ist der Niederschlag auf diesen sehr
gering. Die kurzen Sommer sind infolge der südlichen Lage des Gebietes
(= Mittelmeer und Nordafrika) glühend heiß und die meist laugen Winter
wegen der Höhenlage sehr streng. Daher sind weite Flächen Wüste und
Steppe. Nur an den Rändern der Gebirge und in den Tälern, wo das
von der Gebirgsnmwallnng herabfließende Wasser den Boden befeuchtet,
i D. i. „Trockenes Meer". Es bildet den Boden eines Meeres oder eines Landsees, der
durch die Dsungarische Pforte sich entleerte und den salzgetränkten Steppenboden zurückließ.