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1. Deutschland, Grundzüge der Handelsgeographie, Verkehrswege, Allgemeine Erdkunde, Mathematische Erdkunde - S. 14

1911 - Breslau : Hirt
14 § 1. Die deutschen Landschaften. dringt der fortschreitende Firnstrom in die Talrinnen ein und heißt dann Gletscher (Bild 11). In den Alpen rücken die Gletscher, je nach ihrem Gefälle und der Bodenform ihrer Unterlage, 0,8 bis 1,3 m täglich vor. An den Grön- landgletschern sind tägliche Bewegungen von 34 m beobachtet worden. Aus den Schmelzwassern der Gletscher bilden sich die Gletscherbäche, meist der Ursprung bedeutender Flüsse. Der Gletscherbach entströmt dem Gletschertor, einer bläulich schimmernden Öffnung am Ende des Gletschers (Bild 12). Uber Moränen vgl. S. 17. Ii. Deutsches Alpenvorland oder Oberdeutsche Hochfläche. 1. Landschaftsbild. Das Deutsche Alpenvorland erhielt seine Oberflächen- gestaltung durch die Gletschermassen, die sich während der Eiszeit von den Alpen weit in die Hochebene (bis München) vorschoben. Davon zeugen die zahlreichen Seen der Landschaft.und die Moränen und Schuttmassen, die über den größten Teil der Hochfläche ausgebreitet sind. Später rollten die zahlreichen Alpenflüsse zertrümmertes Alpengestein nach N und lagerten es an ihren Ufern ab. Oft aber versperrten die Geröllmassen den Flüssen der Hochebene den Weg; diese traten über die User und überfluteten weithin die Landschaft. So entstanden Sümpfe und Moore, die in Schwaben „Ried", in Bayern „Moos" ge- nannt werden. Besonders an der Iller, am Lech, am Inn und an der Donau zwischen Ingolstadt und Ulm breiten sich große Snmpfflächen aus. Die Hochfläche wird von der Donau entwässert. Sie entspringt im Schwarzwalde und betritt bei Sigmaringen die Oberdeutsche Hochfläche. Bei Ulm empfängt sie auf der rechten Seite die Iller und wird nun für Last- kähne schiffbar. Zwischen Rieden und Mösern hindurch nimmt der wilde Lech (Lechfeld, Augsburg) seinen Weg zur Donau. Altmühl und Nab vergrößern dann die Wassermenge des Stromes so, daß dieser bei Regens- bnrg, wo er den nördlichsten Punkt erreicht, für Dampfschiffe fahrbar wird. Durch den Bayrischen Wald, von dem der Regen abfließt, wird die Donau nach 80 abgelenkt. Nachdem sie noch von rechts her die Isar (München) und den wasserreichen Inn ausgenommen hat, verläßt sie bei Passau das Deutsche Reich. Die Oberdeutsche Hochfläche zeigt fünf verschiedene Landschaften. a) Vor den Alpen breitet sich eine waldreiche Moränenlandschaft ans. Die Moränen stauten Seen auf, unter ihnen den inselreichen Chiemsee, den Starnberger See und den Ammersee. Der größte und tiefste See der Hoch- ebene aber ist der Bodensee, dessen Becken durch die ausschiirfende Tätig- keit der Gletscher geschaffen wurde. An seinen Ufern liegen zahlreiche Sied- lungen, viele Schiffe beleben die Oberfläche, und die Ufer werden von Eisenbahnen begleitet, die der Schweiz, Deutschland und Österreich angehören. K) Nach N schließt sich die dünnbevölkerte Schotterebene an. Sie wurde von den Schmelzwassern der eiszeitlichen Gletscher ansgetragen. Da das Geröll sehr durchlässig ist, so fließt das Grnndwasser ab, und der Boden dieser Landschaft ist wasserarm und unfruchtbar. Wo dieses Grnndwasser am nördlichen Rande der Schotterebene auf undurchlässigem Boden wieder zum Vorschein kommt, entstehen Möser.
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