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1. Deutschland, Grundzüge der Handelsgeographie, Verkehrswege, Allgemeine Erdkunde, Mathematische Erdkunde - S. 18

1911 - Breslau : Hirt
18 § 1. Die deutschen Landschaften. Luft und das fließende Wasser in den Gesteinen. Durch Verwitterung ent- standen flachwellige Rumpfgebirge. Die nagende und bohrende Tätig- keit des Wassers schuf tiefe und schroffe Täler und Steilabfälle, besonders im Deutschen Jura. Wo Gesteine verschiedenen Härtegrades abwechseln, entstanden Stufenlandschaften. a) Der Deutsche Jura besteht aus Kalkstein und Schiefer. Gegen die Donau und die Nab senkt er sich sanft, bricht dagegen an der Innenseite seines Bogens steil nach Nw und W ab. Die Steilheit des Jnnenrandes erschwert die Anlage von Straßen. Der ganze Jurazug zerfällt in zwei fast gleich lange Teile. Sie sind durch das Tal der Wörnitz geschieden. Hier führen auch die Straßen von Frankfurt, Würzburg und Nürnberg nach Augsburg und München hindurch. Vor dem südwestlichen Zuge, dem Schwäbischen Jura, liegen inselgleich einzelne Berge. Sie kragen fast sämtlich alte Burgen, so im 0 der Hohen- staufen (680 in) und im W der Hohenzollern (860 m). Auf diesem wurde unter Friedrich Wilhelm Iv. die Burg wiederhergestellt. Der süd- westliche Teil des Schwäbischen Juras ist die Rauhe Alb. Hier führt die Straße über baumlose Flächen und magere Felder. Die Dörfer liegen ver- streut auf dem schutzlos den Winden preisgegebenen Tafellande. Der nordöstliche Zug, der Fränkische Jura, wird von der Altmühl durchbrochen. Die Senke zwischen der Rednitz und der Altmühl durchschneidet der Ludwigskanal. Wie in allen Kalkgebirgen, so gibt es auch im Deutschen Jura Höhlen mit Tropssteinbildungen. In vielen dieser Höhlen werden Knochen der Tiere, die vor oder während der Eiszeit lebten (Bären, Renntiere, Nashörner, Mammute), ferner Feuersteinwerkzeuge, Geschirrscherben und Waffen gesunden. Zum großen Teil mögen wohl diese Höhlen den ersten Menschen als Wohnung ge- dient haben. In den Höhlen und Spalten des Jurakalkes verliert sich das Wasser. Die oberen Teile des Juras sind deshalb wasserarm. Dort, wo die Donau durch den Jura bricht, verschlingt dieser einen Teil des Donauwassers und führt es unterirdisch durch die Aach dem Bodensee zu. Die wasserarmen Gegenden des Gebirges werden durch zahlreiche Pumpwerke vom Tale aus mit Wasser versorgt. Das Becken vor dem Schwäbischen Jura wird durch den Steiger- wald und die Franken höhe begrenzt. Diese Gebirgsstufe ist wichtig als Wasserscheide. Sie sendet die Jagst zum Neckar, die Wörnitz und die Altmühl zur Donau und die Rednitz (Rezat) zum Main. d) Zu beiden Seiten des Neckars breitet sich eine wellige, hügelige Hoch- ebene, das Ncckarbecken, aus. Die Landschaft ist fruchtbar, und wohlhabende Dörfer schmücken das Land. Wo liegt die Quelle des Neckars, wo seine Mündung? Zwischen dem Steigerwald und der Frankenhöhe im 80 und dem Oden- wald, dem Spessart und der Rhön im Nw liegt zu beiden Seiten des mitt- leren Mainlaufes das äußerst fruchtbare Mainbecken. Wo liegt die Quelle des Mains, wo seine Mündung? Das Maintal hat ein mildes Klima, da die rauhen Nordwinde von den nördlichen Grenzgebirgen abgehalten werden.
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