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1. Deutschland, Grundzüge der Handelsgeographie, Verkehrswege, Allgemeine Erdkunde, Mathematische Erdkunde - S. 26

1911 - Breslau : Hirt
26 § 1. Die deutschen Landschaften. 3. Wirtschaftsbild. Da die Oberrheinische Tiefebene infolge ihrer Randgebirge gegen rauhe Winde geschützt und im Sw offen ist, so besitzt sie das wärmste Klima unter allen deutschen Landschaften. Die Winter sind milde und die Niederschlage reichlich. Deshalb ist dieses „deutsche Paradies" mit Getreideäckern und Tabakfeldern, mit Hopfen- und Obstgärten und besonders an den Rändern der Ebene mit Weingelünden bedeckt. Berühmte Weinbaugebiete sind Deidesheim und Worms in der Pfalz, Hoch- heim und Nierstein in Rheinhessen. Das Großgewerbe gelangte durch die günstigen Verkehrsverhältnisse zu hoher Blüte. Die Herstellung von Baumwollwaren (Mülhausen, Frei- burg), Maschinen (Mannheim, Ludwigshafen, Karlsruhe), Schmucksachen (Ofsenbach, Hanau) und Lederwaren (Darmstadt) ernährt fast zwei Drittel der gesamten Bevölkerung. Der Verkehr wird wesentlich durch den Rhein begünstigt. Infolge des starken Gefälles wird der Strom von Basel bis Kehl (Gefälle 110 m) fast nur zur Flößerei talwärts benutzt. Der Dampserverkehr beginnt bei Kehl und Maxau. Welche Kanüle verbinden den Rhein mit dem französischen Flußnetz? Im Wasgenwalde haben sich außer der Vieh Wirtschaft die Baum- wollspinnerei, das Weben und Drucken von Baumwollzeugen zu blühenden Industriezweigen entwickelt. Wohl ist Mülhausen in der Tief- ebene der Mittelpunkt der elsässischen Textilindustrie, aber auch in den Dörfern, die im Gebirge liegen, sind Spinnereien und Webereien an den schnellfließenden Gebirgsgewässern entstanden. (Warum?) Strumpfwaren, Plüschwaren, ge- druckte Tücher, Kattnnzeuge und Leinwandwaren werden von hier ansgeführt. Die Industrie des Schwarzwaldes beruht größtenteils auf dem Holzreichtum des Gebirges. Die Tannen des Gebirges werden gefällt und den Rhein abwärts nach dem Rheinlande und nach Holland geschafft, wo sie besonders für den Schiffbau Verwendung finden. An den schnellen Gebirgsbächen des Schwarzwaldes hat man Sägemühlen und Holzschleifereien angelegt, die einen großen Teil des geschlagenen Holzes an Ort und Stelle verarbeiten. Die Schwarzwälder verstehen es, aus dem Holz allerlei Haus- und Küchengeräte herzustellen. Fast 300 Jahre alt ist die weltbekannte Uhrenindustrie des Schwarzwaldes. Heute wandern Tau- sende Uhren aller Art, von der einfachsten Wanduhr bis zur teuersten Stutzuhr, auf den Weltmarkt und zeugen von dem Fleiß und von der Geschicklichkeit der Schwarzwälder. Hand in Hand mit der Herstellung der Uhrwerke geht auch die Fabrikation von Spieluhren und mechanischen Musikwerken. Die Wasserkraft der schnellen Gebirgsbäche wird zum Antrieb zahlreicher Wasserräder und Tur- binen ausgenutzt, denen Hammerschmieden und Webstühle angeschlossen sind. 4. Bewohner und Siedlungen. Der 8 der Landschaft wird von Schwa- den, deren elsässischer Zweig Alemannen heißt, der N von Franken, den lebenslustigen, frohsinnigen Psälzern, besiedelt. Die Bevölkerung wohnt sehr dicht. Auf 1 gkm entfallen im Durchschnitt 200 Einwohner. Diese Dichte wird durch die Ertragfähigkeit des Bodens und durch die ausgedehnte ge- werbliche Tätigkeit bedingt. Im Elsaß ist der viereckige fränkische Bauernhof mit seinem Wohnhaus und den davon getrennten Gebäuden für Wirtschastszwecke ausschließlich vertreten.
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