Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Deutschland, Grundzüge der Handelsgeographie, Verkehrswege, Allgemeine Erdkunde, Mathematische Erdkunde - S. 96

1911 - Breslau : Hirt
96 § 2. Das Wirtschaftsleben Deutschlands. 8 2. Das Wirtschaftsleben Deutschlands. Die Volkswirtschaft eines Landes ist durch seine Lage, seine geographische Beschaffenheit und durch die Arbeit des Volkes in der Ausnützung der vor- handenen Naturkräfte begründet. In geographischer Hinsicht ist unser Vaterland für eine erfolgreiche Wirtschaft von der Natur wohlausgestattet worden. Es gibt nur wenige Landstriche im Deutschen Reiche, die nicht dem Landbau und der Viehzucht zugänglich wären. Die Gebirge bleiben durchschnittlich in mittlerer Höhe und sind dem Verkehr nirgends hinderlich. Weite, wohlbewässerte Ebenen werden unter den Pflug genommen, und der meist fruchtbare Boden lohnt die Mühe des deutschen Landmannes. Die deutsche Erde birgt in ihrem Innern reiche Schütze, und der deutsche Bergbau fördert Steinkohlen, Eisen-, Blei-, Zink-, Kupfererze und Steinsalz. Steinkohlen und Eisen sind wiederum die Grundbedingungen der Industrie, die in unserem Vaterlande zu höchster Blüte gelangte. Tie vorzüglichen Wasserstraßen Deutschlands erschlossen weite Wirtschaftsgebiete dem Verkehr, als die Eisenbahn noch nicht durch das Land zog. Das nahe Meer lud schon im Mittelalter zur Seeschiffahrt (Hansa) und zur Seefischerei ein. Heute blühen an den deutschen Küsten der Nord- und Ostsee zahlreiche Hafenstädte, die einen regen Verkehr mit den benachbarten Ländern und den anderen Erdteilen unterhalten. Nicht minder trug die geographische Lage Deutschlands dazu bei, die Volkswirtschaft zu heben. Unser Vaterland liegt etwa in der Mitte der gemäßigten Zone; es erstreckt sich vom 48. bis 56? n. Br. Das Klima ist aber nicht überall gleich, da es von der Nähe des Meeres, von der Höhenlage eines Landstriches über dem Meere und von der Streichrichtung hoher Gebirge abhängt; doch findet ein annähernder Ausgleich der Unter- schiede in der Temperatur statt. Die südlich gelegenen Landschaften haben trotz ihrer geringeren geographischen Breite eine bedeutende Seehöhe und deshalb eine etwas niedrigere Temperatur. Die in höheren Breiten liegenden Landschaften Norddeutschlands sinken dagegen zum Meere ab und sind im W der günstigen Einwirkung des Golsstromes (vgl. S. 72) ausgesetzt; da- durch wird die Temperatur iu deu uordwestlicheu Landschaften gemildert. Das mildeste Klima (Io13 im Durchschnitt) besitzt die Oberrheinische Tiefebene (warum?). Das Klima Deutschlands läßt den Bau der Acker- und Garten- srüchte der gemäßigten Zone in allen deutschen Landschaften zu und gestattet in den bevorzugten Gegenden am Rhein, an der Mosel, am Main und Neckar ergiebigen Weinbau. Unser Vaterland nimmt innerhalb der Knlturstaaten Europas eine be- vorzugte Stellung ein; es liegt im Herzen Europas. Schon im Mittelalter spielten sich auf deutschem Boden die Hanptereignisse der Geschichte Europas ab, und von jeher war Deutschland das Durchgangsland für den Handels- verkehr, der zwischen dem 0 und W, dem N und 8 Europas stattfand. Als nun in neuerer Zeit die Eisenbahn alle Länder Europas durchkreuzte, als die Weltmeere von Schnelldampfern befahren wurden und der Tele-
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer