1912 -
Bielefeld [u.a.]
: Velhagen & Klasing
- Autor: Gieseler, Albert
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Mittelschule
- Regionen (OPAC): Preußen
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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Bewässerung und des heißen Klimas ist Ceylon das Land der Palmen, des
Kaffeebaums und des Teestrauches. Ceylon und die Landschaft Assam liefern
jetzt schon mehr Tee als China, das Heimatland des Tees. Ceylon erzeugt
auch den besten Zimt und viel Pfeffer.
4. Mivtsckaftlicke Verhältnisse. Der größte Grundbesitzer der Wel^
ist die indische Regierung. Im Nordeu, wo der Kleiubesitz vorherrscht, pachtet
der Pächter sein Laud unmittelbar von der Regierung. Im Süden haben einzelne
Pächter große Flächen vom Staate auf eine Reihe vou Jahren übernommen.
Sie geben sie dann an Unterpächter ab. Die Regierung hat durch Anlage von
künstlichen Bewässerungen und die Ciusühruug des Teeanbaus die Erträge
des Landes sehr gesteigert.
Durch die Fürsorge der englischen Regierung hat Indien das dichteste
Eisenbahnnetz in Asien. 'Infolgedessen können die Mineralschätze ausgenutzt
werden. Indien liefert die meisten Kohlen in Asien. Es gewinnt für
50 Millionen Mark Gold, ist auch reich an Edelsteinen aller Art. In neuerer
Zeit hat sich auch der Fabrikbetrieb nach europäischem Muster sehr ausgedehnt.
In Baumwollgarnen tritt Indien auf dem asiatischen Markt schon in Wett-
bewerb mit England.
5. Handel. Der Außenhandel Indiens ist größer als der aller übrigen
Staaten Asiens. Die Einfuhr hatte 1909 einen Wert von 1850 Millionen
Mark, die Ausfuhr 2170 Mill. Mark. Die Hauptgegeustände der Ausfuhr
sind Jute, Baumwolle (343), Reis, Häute, Öle, Tee, Lpium (116), Weizen,
Wolle, Kaffee, Holz. Obwohl Indien viel Rohbaumwolle gewinnt, führt es
doch für über 500 Mill. Mark Baumwollgewebe eiu. Die wichtigsten Gegen-
stände der Einfuhr sind daneben Metallwaren, Zncker, Eisenbahnmaterial,
Seide, Kleiderstoffe, Farbwaren, Papier. Die Hauptverkehrsländer für Indien
sind England, die Kolonien Englands, Deutschland, die Vereinigten Staaten,
China, Japau.
6. Die kenokner. In Vorderindien treffen wir fast alle Menschen-
raffen und Bekenner der Hanptreligionen. Das Hauptvolk siud die Hindu.
Sie haben die dunkleren Dravidas aus dem sruchtbareu Hindostan nach
dem südlichen Dekan verdrängt. Die Hindu haben einen schönen, kräftigen
Körperbau. Sie siud klug und geschickt. Sie haben großartige Bauwerke
errichtet.
Tie alte Einteilung der Hindn in streng geschiedene Kasten läßt sich in
der Neuzeit nicht mehr genau durchführen. Nach Ansicht der Hindn gingen
aus dem Mnnde Brahmas die Priester, aus seinen Armen die Krieger, aus
seineu Scheukelu die Kaufleute und ans seinen Füßen die Handwerker und
Diener (Kulis) hervor. Die Urbevölkeruug wurde von den eingedrungenen
Hindu verachtet und gemieden (Parias). Neben Brahma, dem Schöpfer,