1912 -
Bielefeld [u.a.]
: Velhagen & Klasing
- Autor: Gieseler, Albert
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Mittelschule
- Regionen (OPAC): Preußen
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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bringen die Hindu auch Wifchnu, dem Erhalter, und Schiwa, dem Zerstörer
der Welt in prächtigen, geräumigen Tempeln (Pagoden) ihre Opfer dar.
Auf dem Tempelhof tummeln sich die heiligen Stiere des Schiwa, die von
den Hindu geschützt werden. Das Mekka der Inder ist Beuäres, ihre
heilige Stadt. Hunderte von Tempeln haben die Brahmanen hier ihren
Götzen errichtet. Überall sieht man die fratzenhaften Götzenbilder. Von den
Eisfeldern des Himalaja und dem heißen Süden strömen die Züge der Pilger
hierher. Sie alle wollen in dem heiligen Strom baden, fein Waffer schlürfen,
hier ihre Gebete verrichten und sterben.
Auch die Lehre Mohammeds hat in Indien viele Anhänger (65 Millionen),
daneben gibt es noch Feueranbeter, Buddhisten und Naturanbeter.
7. Städte. Kalkutta (l'/s Mill. mit Vororten), die ehemalige Haupt-
stadt Indiens, liegt 160 km landeinwärts an einem Mündungsarm des
Ganges, dem Hugli. Sie besteht aus der Stadt der Eingeborenen und aus
der „Weißen Stadt der Europäer". Kalkutta und Bombay an der Westküste
sind die bedeutendsten Handelsstädte Indiens. An Schönheit der Lage, Pracht
der Umgebung und vornehmen Bauten übertrifft Bombay (780 T.) Kalkutta.
In Nordindien sind Benares (230 T.), Agra und Dehli die weltberühmten
Wunderstädte Indiens. Dehli (209 T.), das „Rom Indiens", war jähr-
tausendelang die Herrfcherstadt Indiens und ist es 1911 wieder geworden.
Von den zahlreichen Bauwerken ist die Königsburg ein Meisterwerk mohamme-
dauifch-indischen Stils. Agra (182 T.), die Residenz der ehemaligen
mohammedanischen Großmogule, übertrifft in der Schönheit der alten Bau-
werke noch Dehli. Die Hauptstadt von Südindien ist Madras (510 T.), die
drittgrößte Stadt Indiens. Haidarabad (mit Vorstädten 450 T.) ist ein
Mittelpunkt des mohammedanischen Lebens in Indien.
2. k)mtermclien.
1. kodengeltalt. Die Ausläufer der Hochgebirge von Zentralasien
breiten sich fächerförmig in Hinterindien aus. Nach Süden nehmen sie an
Höhe ab. Dort sind große Teile ins Meer gesunken. Die Fortsetzung der
hinterindischen Gebirgszüge finden wir auf den malayifchen Inseln.
2. kenänerung. Die Hauptströme des Landes, Jrawadi, Menam und
Mekong folgen der Abdachung des Landes. Der Mekong, der gewaltigste der
drei Ströme, kann wegen feiner vielen Stromschnellen nur auf kurze Strecken
mit Dampfern befahren werden. Der Jrawadi dagegen ist eine prachtvolle
Wafferstraße. Seedampfer können 225 km weit ins Innere fahren. Der
Menam überschwemmt alljährlich seine Uferlandschaften und bewirkt fo die
hohe Fruchtbarkeit Siams. Dampffchiffe können bis Bangkok fahren. Jrawadi
und Mekong bilden ein immer weiter ins Meer vorrückendes Delta.