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1911 -
Bielefeld [u.a.]
: Velhagen & Klasing
- Autor: Gieseler, Albert
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Mittelschule
- Regionen (OPAC): Preußen
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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marschen haben ihre Wohnungen meist am Rande der höher und darum trocken
gelegenen Geest angelegt.
vie Bewohner der Marsch und der Juselu gehöreu dem alten, deutschen
Stamm der priesen au. Sie habeu deu Boden durch eisernen Fleiß dem
Meere abgerungen und gegen die Gefahren des Meeres unermüdlich geschirmt.
Da sie mit den Gefahren des Meeres von Kind an vertraut sind, geben sie
für unsere Kriegs- und Handelsflotte gar treffliche Matrosen.
An der Marsch haben Hannover, Oldenburg und Schleswig-Holstein Anteil.
2, Die sandige Geest und Heide.
Ausdehnung. Weuden wir vou deu Deichen der Marsch den Blick
nach Süden, ^so erblicken wir in der Ferne blau verschwimmende stäche,
wellige Hügel und Kuppen. Es ist das große w est elbische Heide-
gebiet, das mächtigste Deutsch laud s. Hin und wieder unterbrechen
große Sumpfgebiete (Moore) und fruchtbare Strecken (Flußufer) die ein-
tönigen Sandfelder. Das größte, zusammenhängende Heidegebiet ist die Lüne-
burger Heide.
Die Lüneburger Heise. Die Lüneburger Heide ist ein sandiges
Hügelland zwischen Elbe und Aller. Der Sandboden ist für den Acker-
bau wenig günstig. (Warum?) Waldwirtschaft und Viehzucht siud die Haupt-
erwerbsquelleu der Bewohner. (Schildere das Landschaftsbild der Heide nach
dem Bilde in Bd. I, S. 13! Wodurch wird die Heide ein „Schoßkind" der
Natur? Nenne Dichter, die die Heide besungen haben!)
5. Die Mosre.
Inmitten der sandigen Geest befinden sich äußerst zahlreiche Moore. Sie
sind aus ehemaligen Seen der Eiszeit entstanden. Das größte Moor, das-
Bonrtanger, ist 1400 qkm groß. Das Moor ist eine öde, einförmige Ebene
mit dürftigem Pflanzenleben. Aber der Menfch hat auch die trostlosen nnfr
unzugänglichen Moore sich dienstbar zu machen gewußt. Durch Ent-
Wässerungsgräben und Kauäle erzwingt er sich den Zugang. Die Torf-
lager werden abgestochen. Der durch deu Torfgräber gewonnene Torf wirb
als wertvolles Brenn- und Streumittel auf den Kanälen verfrachtet. Auf
der Rückfahrt bringen die Kähne Schlick mit. Durch Umgraben der im
Untergrund der Moore ruhenden undurchlässigen Tonschicht wird mit Hilfe
des Schlicks ein Moor nach dem andern in fruchtbares Ackerland ver-
wandelt. Bei der starken Bevölkerungszunahme ist die allmähliche Urbar-
machung der Moore nur eine Frage der Zeit. In einzelnen Gegenden
werden Moorstücke durch Abbrennen (Moorbrennen) vorübergehend in Acker-
land verwandelt.