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1. Länderkunde Mitteleuropas, insbesondere des Deutschen Reiches (Unterstufe) - S. 15

1902 - Breslau : Hirt
Gewässer. 15 Von r. her ist der bedeutendste Zufluß die lauge Warthe, aus dem russischen Teile des s. Landrückens, mit der Netze r. 2. Die Weichsel. In den W.-Karpaten entspringend, fließt sie durch österreichisches und russisches Gebiet kurz vor Thörn in das Deutsche Reich, dem sie mit etwa einem Viertel ihres Laufes angehört. — Westlichster Punkt nahe Bromberg etwa 18° 0. — Mündungs-Delta ^: nach N.o. geht die Nogat ins Frische Haff, nach N. der Hauptarm in künstlich ge- grabenem Bette in die Danziger Bucht. Die Weichsel befördert die Erzeugnisse des Ostens (Holz, Getreide. Hanf); sie ist zur Zeit des Eisganges ein ungestümer Strom, dessen Fluteu nicht selten (18s8!) die Uferdeiche durchbrechen und namenlose Verwüstungen anrichten. 3. Die Memel oder der Njemen. Von diesem russischen Flusse gehört uur 1/5 zum deutschen Gebiete/ er mündet, ebenfalls ein Delta bildend, weit nördlich vom 55. Parallelkreise, ins Kurische Haff. Außerdem empfängt die Ostsee noch zahlreiche Küstenflüsse. Ins Schwarze Meer geht die Donau, der Hauptstrom des O-. vou Mitteleuropa. Sie entsteht im s. Schwarzwalde, ihr Oberlauf — bis Passau auf deutschem Gebiete — reicht bis Preßburg, der Mittellauf bis Orfova sörschowa^, wo die Strom- schnellendes „Eisernen Tores" die Schiffahrt noch immer sehr hindern. Der gewaltig breite und tiefe Unterlauf ■— Grenze zwischen welchen Staaten? — endet mit sumpfigem, schilfreichem Delta. Die Donau ändert oft in scharfer Biegung ihren Lauf — am auffallendsten wo? Ihre nördlichste Strecke — bei welcher Stadt? — überschreitet den 49., ihre südlichste den 44. Parallelkreis; ihre Quellen liegen nahe dem 8., ihre Mündungen nahe dem 30. Meridian. Nebenflüsse links: Die Alt müh l, von der Frankenhöhe. Die Naab, vom Fichtelgebirge, mün- det 49° N. Unweit davon: der Regen, vom Böhmerwald. Die March, von den S.o.-Sudeten. Dietheiß, vou deus.o.-Karpaten, größter Nebenfluß und Hauptfluß der ungarischen Tiefebene, mit der Maros [märofch] l. — Mündung nahe 45° N wie auch die der Douau und der Garonne. rechts: Die Jller, aus den Algäuer Alpen; von ihrer Münduug bei Ulm au — 10. Mer., der auch Würzburg und Hamburg- Altona trifft —, ist die Donau schiffbar. Der Lech, aus deu Vorarlberger Alpen. Die Isar, aus deu Nordtiroler Alpen. Der Inn, aus der Ostschweiz; Mün- dung bei Passau2. Die Drau, von den Südtiroler Alpen. Die S av e, von den Julischen Alpen. Welche von diesen Nebenflüssen münden auf deutschem Gebiete? Kanäle. Zur Erleichterung der Schiffahrt und des Handels sind in vielen Läudern — so in Frankreich, Belgien, den Niederlanden — Kanäle gegraben worden. In Deutschland verbinden solche künstliche 1 Unser D hat im Griechischen die Form eines Dreiecks und heißt „Delta". Zwei Mündungsarme eines Flusses bilden mit der dazwischen liegenden Küste auch ein Dreieck. Doch bezeichnet der Ausdruck „Delta" jetzt überhaupt jede Spaltung einer Strommündung durch Ablagerung von Sinkstossen, auch wenn dabei nicht die Gestalt eines Dreiecks erscheint. 2 „Jller, Lech und Isar, Inn Strömen nach der Donau hin, Altmühl, Naab und Regen Kommen ihnen entgegen."
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