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1. Länderkunde Mitteleuropas, insbesondere des Deutschen Reiches (Unterstufe) - S. 23

1902 - Breslau : Hirt
Königreich Preußen, — Westliche Provinzen. 23 trennt ist, Halle (155), die alte Salzstadt der Halloren, und Merseburg, beide an der Saale; in der Nähe die Schlachtfelder von Lützen und Roßbach. — Erfurt, im Thüringer Lande, ist berühmt durch Gärtnerei. 8. Provinz Hessen-Nassau (R: Cassel, Wiesbaden), zwischen Werra, Main und Rhein; der Taunus, ein Teil des Westerwaldes und die Rhön gehören ihr an; fast die Hälfte des Bodens ist mit Wald bedeckt. — An der Fuldas Cassel (105), mit dem herrlichen Parke der Wilhelmshöhe, und Fulda, Grabstätte des heiligen Bonifatius. — Frankfurt am Main (290), ehemals Krönungsort der deutscheu Kaiser, ist eine alte, blühende Handelsstadt. An den Mineralquellen des Taunus berühmte Badeorte, deren bedeutendster das schöne Wiesbaden ist.^ Am Südabhange des Gebirges der gesegnete Rheingau mit dem ragenden National- denkmal (s. S. 10). 9. Rheinprovinz oder Rheinland (R: Koblenz, Köln, Düsseldorf, Aachen, Trier), die volkreichste und am dichtesten bewohnte Provinz; im S. das rheinische Schiefergebirge zu beiden Seiten des Stromes, an dessen Usern ehrwürdige Zeugen längst vergangener Zeiten und zahlreiche Stätten regster Betriebsamkeit der Gegen- wart von der Entwicklung unseres Volkes reden. — Am Einflüsse der Mosel in den Rhein das befestigte Koblenz; weiter abwärts Bonn, die berühmte Uni- versitätsstadt, mit schönem Blicke auf das Siebengebirge (s. S. l0); ferner Köln (370), starke Festung, alte, reiche Bischofs- und Hausestadt', mit dem herrlichen Dome; endlich Düsseldorf (215). Weiter w. vom Rhein; das uralte Trier, an der weinreichen Mosel; Aachen (135), Lieblingssitz und Grabstätte Karls d. Gr.; Krefeld (105), mit weitbekannten Seidenfabriken. — R. vom Rhein, im rheinisch-westfälischen Steinkohleugebiete, Elberfeld - Barmen (300) und Essen (230). Ju den hohenzollernschen Landen (R: Sigmaringen), quer über den obersten Lauf des Neckars und der Donau, ragt aus hohem Bergkegel das Stammschloß des preußischen Königshauses, die Burg Hoheuzollern. 10. Provinz Westfalen (R: Münster, Minden, Arnsberg), ein Viereck, vom Teutoburger Walde und von der mittleren Weser bis au den Westerwald und sast an den Rhein. Im N. fruchtbarer Ackerboden, im S. erzreiches Bergland. -— Im N.w. Münster, ö. davon Bielefeld, bekannt durch feiue Leinwand, n.ö. Minden, an der Westfälischen Pforte (f. S. 11 u. 14). — In dem von der Ruhr durchslossenen Süden, im Lande der Steinkohlen und des Eisens, viele Fabrikstädte, wie Dortmund (140), Bochum, Hagen u. a. 11. Provinz Hannover (R: Hannover, Hildesheim, Lüneburg, Stade, Osnabrück, Aurich), zwischen Harz, Teutoburger Wald und Nordsee, den Nieder- landen und der Elbe; nur im S. gebirgig. — Im Wesergebiete: das schöngebaute Hannover (235), mit seiner Nachbarstaat Linden (50) sehr gewerbsleißig, an der Leine wie auch Göttingen, die bekannte Universitätsstadt; n.ö. die alte Bischofs- stadt Hildes heim mit dem Dome und seinem 300 jährigen Rosenstocke. Im Harz sieben „Bergstädte' und Goslar. — Im Elbgebiete'. Lüneburg; au der Elbe, zwischen Harburg und Stade, die obstreiche Elbmarsch, das Alte Land. — Im Emsgebiete, dem w. Teile: Osnabrück. — In dem von Oldenburg einge- schlossenen Jadegebiete Wilhelmshaven, der deutsche Nordsee-Kriegshafen. 12. Provinz Schleswig-Holstein (R: Schleswig); zwischen welchen Meeren? In der Mitte viel öde Heide und Geest (s. S. 12), an der Elbe und im W. fruchtbare Marsch. Von den nordfriesischen Inseln (f. S. 12) sind Sylt und Föhr die größten; die Halligen, kleine, zumeist nicht eingedeichte Eilande, 1 Der Hansabund, der eine große Anzahl norddeutscher Städte umfaßte, blühte vor der Entdeckung Amerikas «1492).
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