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1. Die außereuropäischen Erdteile - S. 9

1908 - München : Oldenbourg
Vorderasien. 9 bevor sie die innere Ebene erreichen, und bewirken in dieser ein sehr trockenes Kontinentalklima mit ungewöhnlich hohen Temperaturgegensätzen zwischen Sommer (bis 40° C) und Winter (bis — 15° C). Infolge der großen Trockenheit ist das plateauartige Innere (1000 m) meist waldlos und unfruchtbar, ja in der Mitte wird die Hochfläche zur unwirtlichen Steppe und Wüste. Größere feste Ansiedelungen fehlen hier gänzlich; die Steppe bedingt das Nomadentum, die Wüste das Ränbertum. Die Flnßadern wenden sich meist dem Innern zu, versiegen aber alsbald im Sande oder in Sümpfen, so auch der vom Hindukusch kommende Hilmend. Nur der Heri-Rud durchbricht die nördlichen Randgebirge und stellt die Ver- bindung mit Westtnrkestan her. An ihm liegt Herat, der Schlüssel von Afghanistan. Nach Indien führt das militärisch so wichtige Tal des Kabul mit der Stadt gleichen Namens; von hier geht durch die schluchtenartigen Cheiber-Pässe die wichtigste Straße nach Indien. Der Gebirgssanm. In den wohlbewässerten Tälern der Randgebirge und an den Flußusern finden sich die srnchtreichen Paradiese Persiens, wo Weizen, Wein, Obst, Südfrüchte und Rosen (besonders um Schiras) gedeihen. Hier liegen wie schon im Altertum (Susa, Persepolis [ö]), so auch heute uoch die größten Ansiedelungen; südlich vom Elbursgebirge Teheran (ä), 280000 Einw., Residenz; am Rande der armenischen Gebirge Tebris, 200000 Einw., Mittelpunkt des Verkehrs zwischen Europa und Asien; am Fuße der südpersischeu Gebirge Jsfahän, 70000 Einw., Hauptplatz des persischen Gewerbefleißes (Teppiche); f. von Jsfahau Schiras (ä), in reizender Landschaft von Rosen- und Zypresseu- gärten umgeben. Bevölkerung. Die Bewohner Irans gehören vorwiegend zur mittelländischen Rasse. Nur die nomadisierenden Tnrktataren sind mongolischer Abkunft. Ihrem An- stürm erlag indes das edel angelegte, aber durch den Despotismus seiner Fürsten aller selbständigen Kraft beraubte Perservolk. Auch die heutige Dynastie Persiens entstammt türkischein Geschlecht. ■— Der Religion nach ist die Bevölkerung Irans moham- medanisch. Die Perser sind Ackerbauer, Gewerbs- und Kaufleute. Ihre Industrie beschränkt sich zumeist auf Webereien (aus der Wolle der Ziegen webt man schöne Schals) und Fabrikation von Teppichen. Staatlich zerfällt Iran in drei Reiche: P e r f i e n, Afghanistan und Beln tfchistan. Persien, die Westhälfte Irans (3 mal so groß als das Deutsche Reich, 9 Mill. Einw.), bildet einen selbständigen Staat; an der Spitze steht als Herrscher ein unumschränkt regierender König oder Schah (schäch). Belutschistan, im So. Irans, ist der ödeste und unwirtlichste Teil des Hochlands. Es gehört zu Britisch-Jndien. Afghanistan, der nordöstliche Teil von Iran, steht unter der Herrschaft des Emirs von Kabul. Das Land ist als Übergangsland von Tnran nach Indien von größter Wichtigkeit.
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