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1. Die außereuropäischen Erdteile - S. 73

1908 - München : Oldenbourg
Die afrikanischen Kolonien. 73 Die Bucht von Kiautschou ist ferner die natürliche Ein- und Ausgangs- Pforte der kohlen- und metallreichen Provinz Schansi. Der Wert Kiautschons liegt vor allem in seiner Bedeu- tung als Flotten- und Kohlenstation sür unsere Kriegs- und Handelsschiffe im fernen Ostasien; es kann aber auch ein Stapelplatz für deutsche Waren und ein Aus- gaugspuukt für deutsche Kapitals- und Handelsunter- nehmungen werden. Die afrikanischen Kolonien. Togo. Größe und Bevölkerungszahl. Die an der Küste von Oberguinea zwischen 6° und 11° n. Br. gelegene Kolonie Togo hat einen Flächeninhalt von 87 000 qkm. Sie ist also etwas größer als Bayern und hat 1 Mill. Eiuw., was eine Dichte von 11 Einw. aus 1 qkm ausmacht. Togo ist die kleinste, aber am dichtesten bevölkerte deutsche Kolonie in Afrika. Verkehrslage. Togo hat eine Küstenlänge von nur 52 km und wird von englischem und französischem Kolonialgebiet umklammert: im Westen von dem englischen Aschantiland, im Osten von dem französischen Dahome; dazu ist die Küste flach, hafenlos und durch die gewaltige Brandung (Calema) gefahrvoll.^) Endlich gehört der Unterlauf des Volta, der mit Dampfern befahrbar ist, dem englischen, der Unterlauf des Mono dem französischen Nachbargebiet an. Durch die Eisenbahn Lome — Palime (120 km) wird wenigstens ein Teil der Verkehrsschwierig- keiten behoben. Im ganzen erscheint die Verkehrslage der Kolonie wenig günstig. Klima und Produkte. Das Klima ist tropisch. Die beiden Regen- zeiten treten mit dem höchsten Sonnenstande ein und die Temperatur schwankt nur wenig um 26° 0. a) In der wohlbebauten und dichtbevölkerten Küsten ebene gedeiht in vorzüglicher Weise die Kokos- und Ölpalme, wie denn auch Palmöl und Palm kerne die Hauptausfuhrartikel der Kolonie bilden. Außer- dem werden gebaut: Mais, Mauiok, Jams und Erdnuß, neuestens und zwar mit ausgezeichnetem Ersolg auch Baumwolle, deren Anbau in Togo überhaupt schon seit lauge Volkskultur geworden tft.2) b) Die Täler des Randgebirges erfüllt dichter Urwald. Dieser liefert die Gummiliane (Landolphia), deren Milchsaft das Kautschuk gibt, dann die Kolanuß^) und edle Holzarten, besonders Ebenholz nud Palisanderholz. c) Das Binnen Plate au hat zumeist Savannencharakter. Vereinzelt treten Affenbrotbäume oder Baobabs auf. 1) Seit kurzem ist bei Lome eine Landungsbrücke fertiggestellt, die dem Verkehr gnte Dienste leistet. 2) Ausfuhr 1906: 175 000 kg; vor wenigen Jahren noch kein Gramm. 3) Die Kolanuß ist eine Frucht mit weicher Schale, die nervenstärkende Bestandteile enthält.
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