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1. Die außereuropäischen Erdteile - S. 79

1908 - München : Oldenbourg
Die afrikanischen Kolonien. 79 Infolgedessen hat das Binnenland die Natur einer Steppe, die, soweit nicht Felsgeröll auftritt, mit Dornbusch, trockenen Grasbüscheln und Akazien bedeckt ist. Das in trockenen, braunen Büscheln wachsende Gras liefert übrigens ein äußerst nahrhaftes Futter für Rinder, Schafe, Ziegen und Pferde. Südwest- afrika ist daher von der Natur nicht für den Ackerbau, sondern wie das Kapland für die Viehzucht bestimmt. Bei ausreichender Anlage von künstlichen Brunnen, Teichen und Stauvor- richtuugen kann namentlich das Damaraland (Land der Hererö) für die Rind- Vieh-, Pferde- und Stranßenzncht, das Nama-(Hottentotten)land für die Zucht des Wollschafes und der Angoraziege Bedeutung erlangen. Zuweilen werden freilich die Viehzüchter dnrch die unter den Herden auftretenden Krankheiten schwer geschädigt. Gute Aussichten bietet auch der Gartenbau. Von Mineralschätzen sind die reichen Otavi-Kupferminen zu er- wähnen, nach welchen von Swakopmnnd eine Bahn von 570 km Länge (bis Tsnmeb) führt. An verschiedenen Stellen wurde sogenannter „Blauer Grund" entdeckt, der dem Diamanteugrund von Kimberley entspricht. Auf dem Mineral- reichtum der Kolonie beruht wohl auch deren Zukunft. Ausgeführt werden zurzeit hauptsächlich Rinder, Häute, Straußenfedern, Kupfer und von den an der Küste gelegenen, aber in englischem Besitz be- findlichen Guauo-Jnseln Guano. Bes iedelung. Große Bedeutung hat Dentsch-Südwestafrika dadurch, daß es infolge seines vorwaltend subtropischen Klimas von deutschen Auswanderern besiedelt werden kann. Massenauswanderung dorthin ist übrigens bei dessen Naturcharakter aus- geschlossen. — Ein volles Drittel der Kolonie liegt in den Händen von sechs großen Landgesellschafteu. Bevölkerung. Die Bevölkerung der Kolonie ist sehr spärlich und über- dies bunt gemischt. Es lassen sich unterscheiden: 1. Reste der frühereu Urbevölkerung Afrikas und zwar in der Südhälfte der Kolonie: die Hottentotten oder Nama, die sich eine ober- flächliche Kultur angeeignet haben und Viehzucht treiben, dann die Buschmänner; wichtigere Wohnorte sind hier Bethanien und Keetmansho op. 2. Die Nordhälfte der Kolonie, das Dämara- und Amboland, haben Bantnneger inne, unter denen die Hererö im Damaraland den mächtigsten >stamm bildeten. Sie sind infolge des Aufstandes großenteils ausgerottet. Hauptort der Hererö ist Otjimbingwe am Swakop. 3. Bastards, das sind Mischlinge von Weißen und Hottentotten. 4. Weiße, unter welchen die Deutschen mit 3000 Seelen (am 1. Jan. 1903) am stärksten vertreten sind. 6'
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