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1. Die außereuropäischen Erdteile - S. 84

1908 - München : Oldenbourg
84 Die deutschen Kolonien. 1. Deutsch-Mkronesien. 1. Die Marianen. Sie haben vulkanische Natur, tätige Feuerberge und heiße Quellen und meist schwer zugängliche Küsten. — Die größte von ihnen, Guam, gehört der Union. — Sitz der deutschen Verwaltung ist Saipan mit gutem Hafen. 2. Die Karolinen nebst der Palangrnppe sind kleine, niedrige Flachinseln und vielsach echte Atolle mit sturmsicheren Ankerplätzen. Vulkanischen Ursprung haben die beiden wichtigsten Inseln: Jap und Ponape. 3. Die Marschall-Inseln (400 qkm mit 15000 Einw.) zählen zu den dichtest- bevölkerten Inseln der Südsee. Zur Ausfuhr gelangt eine beträchtliche Menge von Kopra. Sitz des Landeshauptmanns ist Jalnit (fchatüt) mit einem trefflichen Hafen. Nach ihm ist auch die Jaluit-Gesellschaft benannt, deren Sitz in Hamburg ist und die aus den Marschall-Jnseln und den Marianen den ganzen Handel beherrscht. Ganz Dentsch-Mikronesien hat 2500 qkm und 60000 Einw. 2. Deutsch-Melanesien. Größe und Bedeutung des Gebietes. Dieses Gebiet stellt den Kern der deutschen Sndsee-Kolonien dar und umfaßt 240000 qkm mit 360 000 Einw. Natur. Die Inseln sind gebirgig, meist vulkanisch und mit dichtem Urwald bedeckt. Überall gedeihen die tropischen Nutzpflanzen, besonders die Kokospalme und der Brotfruchtbaum. Zahlreich und eigenartig entwickelt erscheint die Vogel- Welt, von der hier Kasuar, Nashornvogel und Paradiesvogel ihre Heimat haben. Melanesiens Natur bekundet nähere Verwandtschaft mit dem Snnda-Archipel als mit dem Austral-Kontinent. Bevölkerung. Die Eingebornen, Papua, haben eine schwarze Hautfarbe, wohnen in Pfahlbauten und treiben Fischfang. Als kühne Seefahrer durchschwärmten sie weite Gebiete der Südsee. Da ihnen die Natur alles freiwillig für ihre bescheidenen Lebeusansprüche darbietet, lassen sie sich nicht leicht zu geregelter Plantagenarbeit herbei und siud im allgemeinen dem Weißen nicht wohlgesinnt. Die Arbeiter müssen aus dem Suudagebiet oder aus China eingeführt werden, was die Produktion sehr verteuert und ein Emporkommen dieses Kolonial- gebietes erschwert. Kaiser Wilhelms-Land (182000 qkm, 110000 Einw., halb so groß wie das Königreich Preußen). Das Innere ist ein schönes, waldgeschmücktes Gebirgs- land, von dem einzelne zeitweilig beschneite Gipsel bis zu 5000 m emporsteigen. Größere Ebenen sinden sich nur am Unterlaus der Flüsse, so längs des Kaiserin- Angnsta-Flnsses und an der Astrolabe-Bai (Astroläb). — An der flachen Küste, besonders längs der Astrolabe-Bai, wird Plantagenbau getrieben; Kokos- palmen, Kakao und Baumwolle werden hier mit gutem Erfolge gepflanzt. Auch Guttapercha- und Kautschukgewinnung sind in Angriff genommen und bieten günstige Aussichten. An der W.-Küste der Astrolabe-Bai: Friedrich-Wilhelms- Hasen. Leider birgt das Klima der Kolonie für die Europäer viele Gefahren in sich.
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