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1. Europa und Deutschland - S. 8

1909 - München : Oldenbourg
\ 8 ( (Suropa. der Bevölkerung. An der durch das Gebirge gegen Norden geschützten Küste, der so- genannten Rivierä, sind nämlich die Winter sehr mild, weshalb der Schonung und Er- holung Bedürftige in der rauhen Jahreszeit vielfach hierher eilen. Bedeutendere Winter- knrorte sind besonders San Remo und Nervi. Der größte Platz Liguriens ist indes Genua, schou im Mittelalter eine der mächtigsten Handelsrepubliken Italiens und seit Eröffnung der Gotthardbahn nenerdings eine der ersten Seestädte des Königreichs, 230 000 E. > Toskana. Am' Arno, liegt Florenz (200000 E.), wegen seiner schönen Um- gebung la bella genannt. Was aber der Stadt vor allem Berühmtheit verliehen hat, sind ihre reichen Kunstschätze, welche sie aus ihrer Blütezeit unter den Medizäern im 15. Jahrhundert in die Gegenwart herüber gerettet hat. Insbesondere enthalten zwei berühmte Paläste, die Offizien und der Palast Pitti, die wertvollsten Kunstsammlungen. Überhaupt ist staunenswert, wie fruchtbar dieses Fleckchen Erde an hervorragenden Menschen war;- ist es/doch die Heimat des großen Dichters Dante, der noch heute bewunderten Künstler Leonardo da Vinci und Michel Angelo, sowie des be- deutenden Naturforschers Galilei. Von den Industriezweigen der Stadt verdient besonders die Strohflechterei Erwähnung, die auch in der ganzen Umgebung betrieben wird. Den Arno abwärts trifft man anf Pifa, einst eine wichtige Handelsstadt, heute tot (Pisa morte) und nur wegen seines schiefen Turmes aufgesucht. Der Handelsverkehr der Stadt ist ans das am Meere gelegene Livorno (100000 E.) über- gegangen. Die ganze Gegend war die Heimat des altberühmten Volkes der Etrnsker. Nahe der Küste liegt die eisenreiche Insel Elba, aus der Napoleon I. kurze Zeit geweilt. Latium. In der Mitte der eigentlichen Halbinsel erhebt sich zu beiden Seiten des Tiber in der wenig gesunden Campagna auf 11 Hügeln das „ewige" Rom, die Hauptstadt des Königreiches und der Sitz des Papstes, einst das Ziel der Mittelalter- lichen Kaiserfahrten, 1/2 Mill. E. Zweimal hat die Stadt der Welt geboten, einmal im Altertum als stolze Stadt der Cäsaren, dann im Mittelalter, wo der Papst der Träger einer geistlichen Weltherrschaft gewesen. Und heute übt es nenerdings infolge seiner Kunstschätze und Bauwerke auf die ganze gebildete Welt große Anziehungskraft aus. Das Koloffeum, das Forum, die Tempel, Triumphbögen und Sänlen weisen anf die Welt des Altertums hiu und gewähren eine Fülle der Belehrung und anschaulicher Erkenntnis. Daneben aber erwecken das höchste Interesse die Zeugen des christlichen Rom, vor allem die Katakomben, die vielen herrlichen Kircheu, unter ihnen besonders die gewaltige Peterskirche, der Vatikan, die Residenz des Papstes, mit der berühmten, von Michel Angelo mit prachtvollen Gemälden geschmückten Sixtinischen Kapsle und einer sehr reichen Bibliothek. Auch Rasael, eiuer der größten Maler aller Zeiten, hat im Vatikan Kapellen, Loggien und Säle (stanze) mit herrlichen Gemälden bedeckt. — Ostwärts vou Rom steigen die Sabinerberge an mit Tivoli, wo der Teverone oder Anio seine berühmten Wasserfälle bildet, südlich das Albaner Gebirge mit Frascati; beide Gebirge werden in den heißen Sommermonaten vielfach von den Römern anf- gesucht. — Der Mitte der Halbinsel gehört auch der höchste und zugleich wildeste Teil der Apenninen an: die Abrnzzen.
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