1909 -
München
: Oldenbourg
- Autor: Geistbeck, Michael, Geistbeck, Alois
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Mittlere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Humanistisches Gymnasium, Mittelschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
Das Königreich der Niederlande.
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gehören an: Charleroi, Namur, Seraing, Lüttich, ö. von diesem Verviers.
Antwerpen, 300000 Einw. Als Seebad und Vermittler des Personenverkehrs von
und nach England ist Ostende bekannt.
Kolonien. Belgische Kolonie ist der Kongostaat mit 2,4 Mill. qkm und
15 Mill. Einw.
Beziehungen Belgiens zum Deutschen Reiche. Gleich Lothringen ist Belgien
ein Übergaugsland zwischen Deutschland und Frankreich; daher hat es auch im 33er-
laufe seiner Geschichte bald zum Deutschen Reiche bald zu den romanischen Ländern
gehört. Zwischen Deutschland und Belgien pulsiert uoch heute ein sehr lebhafter Ver-
kehr. Insbesondere bildet Belgien für die gewalttätigsten Provinzen Deutschlands viel-
fach den Weg zum Meere (Antwerpen).
Die Naturgaben des Landes. Die Niederlande, die Fortsetzung des West- < ^
deutscheu Tieflandes, sind das tiefstgelegeue, zugleich aber auch das wasserreichste'
Laud Europas. Schelde, Maas und Rhein münden iu seinem Gebiete und das Meer
schneidet mit vielen Armen in dasselbe ein. Dieser Reichtum an Gewässern, der
dadurch bedingte starke Verkehr und der ertragreiche Marschenboden, vor
allem aber die Lage am Meere haben Holland eine seine Größe weit
überragende Bedeutung verliehen.
Erwerbsquellen. Dnrch die Lage des Landes an der Nordsee, seine teilweise
günstige Küstenbildung und die zahlreichen Kanäle im Binnenlande, dann die Nach-
barschast der indnstriereicheu Staateu Deutschland, Belgien und England waren die
Bedingungen zur Entwicklung Hollands als See- und Handelsstaat in hohem
Grade gegeben. In der Tat spielt der Handel im wirtschaftlichen Leben
Hollands die Hauptrolle.
\ Natürliche Hindernisse. Mit Geschick und Energie verstanden es die
Holländer, die natürlichen Gaben ihres Landes bestens zu verwerten und die entgegen-
stehenden Hindernisse niederzuwerfen. Ja, sie haben im Kampfe mit der Natur sonst
Uu^rxeichtes geleistet. Das ehedem fo unwirtliche Land, das die Alten ob seines
Sandes und seiner Sümpfe für unbewohnbar hielten, schufen sie allmählich zu einem
kleinen Paradiese um. Sie trockueten Sümpfe und Seen aus (z. B. das Harlemer
Meer), regelten die Fluß laufe und deichten sie ein und legteu zahlreiche Kanäle an
(z. B. den Nordseekaual von Amsterdam direkt zur Nordsee).
Deu furchtbarsten Kampf hatteu sie mit dem Meere zu bestehen, da der
vierte Teil des Landes niedriger liegt als der Wasserspiegel des Meeres. Wo nicht hohe
Dünen das Land vor Überschwemmung schützten, waren daher überall mächtige Damm-
bauten aufzuführen. Aber auch dem Meere selbst rangen die Niederländer große Strecken
Landes - ab und gewannen dadurch fruchtbaren Marschboden (die sog. Polder). In
Aas Königreich der Niederlande.
33 000 qkm, 6 Mill. Einw., 174 auf 1 qkm.