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1. Erweiterte Heimatkunde: geographische Grundanschauungen, Übersicht über die Erdoberfläche - S. 28

1914 - München [u.a.] : Oldenbourg
28 libersicht über die fünf Erdteile. Dies ist ein großer Vorteil; denn die Tiefländer sind zumeist die Fruchtländer der Erde. Bewässerung. Die Gebirge mit ihren reichen Niederschlägen (warum?) sind vorzugsweise die Heimat der fließenden Gewässer. Ein Hauptquellgebiet Europas sind die Alpen. Von ihnen gehen aus: der Rhein zur Nordsee, die Rhone zum Mittelmeer, der Po zum Adriatischen Meer. Selbst die Donau, die im Schwarzwald entspringt, erhält ihre bedeutendsten Neben- flüsse von den Alpen. Sie mündet in das Schwarze Meer. Vom Französischen Mittelgebirge kommt die Seine (Paris); vom Deut- schen Mittelgebirge Weser und Elbe (nenne die Städte an ihrer Mündung!). Im weiten östlichen Tiefland entspringt auf der Waldaihöhe der größte Strom des Erdteils, die Wolga. Sie mündet ins Kaspische Meer. Europa erfreut sich einer reichen Bewässerung. Die Hauptslüsse gehören den Tiefländern des Rumpfes an; in den von Gebirgen erfüllten Gliedern ist kein Raum zur Entwicklung großer Ströme. Klima. Europa liegt etwa zwischen dem 35. und 70. Parallelkreis; es liegt also außer einem kleinen nördlichen Stück in der gemäßigten Zone. Doch be- stehen bedeutsame Unterschiede zwischen den verschiedenen Gebieten des Erdteils. Die südlichen Länder sind wärmer als die nördlichen. Aber auch der Westen und der Osten sind klimatisch sehr verschiedenartig. Woher kommt dies? Wer am heißen Sommernachmittage badet, bemerkt, daß der Sand oder die Steine am trockenen Ufer stark erwärmt sind, das Wasser dagegen kühl ist. Nach Sonnenuntergang kühlt sich der Boden rasch ab, das Wasser aber erscheint jetzt ver- hältnismäßig warm. Das Wasser erwärmt sich also langsam, gibt aber auch langsam die Wärme wieder ab; der feste Erdboden erwärmt sich rasch, gibt aber auch rasch die Wärme wieder ab. Daraus erklärt sich die verschiedene Temperatur von Festland und Meer im Laufe der Jahreszeiten. Im Sommer bleibt das Meer kühler, im Winter wärmer als das Land. Dadurch, daß nun die Winde die Meeresluft ins Land hineintragen, wird im Sommer die Temperatur des Landes erniedrigt, im Winter erhöht. Dieser ausgleichende Einfluß des Meeres wird um so schwächer, je ferner wir dem Meere kommen. Deshalb hat der ozeannahe Westen Europas kühle Sommer und milde Winter, der ozeanferne Osten heiße Sommer und kalte Winter. Vom Meere vorzüglich stammt der Wasserdunst in der Luft. Je weiter also ein Ländergebiet vom Meer entfernt ist, desto geringer wird der Feuchtigkeitsgehalt der Luft, desto spärlicher der Regen. Der Westen Europas ist daher regenreicher als der Osten.
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