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1. Teil 1 - S. 61

1911 - Leipzig : Freytag
61 Demnach ist Deutschlands Grenze nur im N. von der Natur geschützt. Nach den drei anderen Seiten muß es für Grenzschutz Sorge tragen : gegen Rußland, Österreich und Frankreich. Gegen Frankreich haben wir, seit Lothringen wieder deutsch geworden ist, eine günstigere Stellung als früher, weil wir die vorgeschobene Festung Metz wieder besitzen. Gegen Rußland ist unsere Stellung ungünstig, da die russischen Grenzprovinzen in großen Sümpfen einen natürlichen Schutz besitzen. Auch an der südlichen Grenze ist die Stellung unserer Nachbarn vor- teilhafter, weil ihnen durchweg der Kamm der Grenzgebirge gehört. 2. Bevölkerung. Das Land wird fast vollständig von Angehörigen des ger- manischen Volksstammes bewohnt und beinahe alle Bewohner sprechen die deutsche Sprache. Nur im 0. des Reiches wohnen Slawen mit polnischer Sprache, in einigen Bezirken des W. spricht man französisch und an der Nordgrenze gibt es wenige Dänen, die das Deutsche nicht als Umgangssprache haben. Das Land ist, obwohl es nicht überall von natürlichen Grenzen zusammen- gehalten wird, dennoch durchaus einheitlich. Von S. nach N. lassen sich vier natür- liche Teile von Mitteleuropa unterscheiden, die großenteils zum Deutschen Reiche gehören. 3. Natürliche Einteilung. Im S. verlaufen die Alpen, ein Hochgebirge. Daran schließt sich als zweiter Teil das Alpenvorland, auch die Donauhochfläche genannt, ein Hochland. Als dritter Teil folgt das Deutsche Mittelgebirge; als letzter Teil schließt sich nach N. das Norddeutsche Tiefland an. Von dem Deutschen Mittel- gebirge kann man das Süd westdeutsche Becken als einen besonderen Teil abtrennen. 2. Die Alpen. A. Teile. Das Alpengebirge erscheint dem Blicke von weitem als ein hoher Gebirgskamm, der mit seinen höchsten Spitzen in das Reich des ewigen Schnees emporragt. Bei näherer Betrachtung zeigt es sich durch Täler in verschiedene Teile gegliedert. Als Hauptteile unterscheidet man die Ostalpen und die West- alpen. Ihre Grenze befindet sich ungefähr in der Mitte des Gebirges und zieht vom Bodensee den Rhein hinauf. Die Ostalpen lassen drei, die Wesfcalpen zwei gleichlaufende Züge erkennen. Beiden Teilen ist es gemeinsam, daß sie nach S. steiler und tiefer abfallen als nach N. Die Westalpen bestehen auf der Nordseite größtenteils aus kalkigem Gestein; bei den Ostalpen ist sowohl der nördliche als der südliche Zug aus Kalkstein auf- gebaut. Der südliche Zug der Westalpen besteht, ebenso wie der mittelste Kamm der Ostalpen, aus Urgestein (Granit), und man unterscheidet deshalb einen nörd- lichen Kalkalpenzug, der sowohl in den Ostalpen wie in den Westalpen auftritt, von den granitischen Zentralalpen. Die Ostalpen haben außerdem einen süd- lichen Kalkalpenzug, der in den Westalpen fehlt. a) Im W. sind die Gebirgsmassen mehr zusammengedrängt als im 0. Die höchsten Berge liegen da, wo die Westalpen und Ostalpen zusammenstoßen. An der Stelle, wo die Alpen aus der südlichen Richtung in die östliche über- gehen, ragt der Hauptgebirgsstock des Montblanc (d. i. Weißer Berg) Qjnpor; er kann zu beiden Seiten über den Großen und den Kleinen St. Bernhardpaß umgangen werden. Weiter östlich liegt die jäh nach Italien abstürzende Felsmasse des Monte (n ohne Nasenlaut) Rosa (d. i. Roter Berg), und nördlich davon das
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