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1. Teil 1 - S. 67

1911 - Leipzig : Freytag
67 Stück des Königreiches Württemberg mit der wichtigen Festung Ulm an der Donau, die hier schiffbar wird. Den Hauptteil besitzt das Königreich Bayern. Am Lech liegt die Stadt Augsburg, deren Handelshäuser (besonders die Familien Welser und Fugger) im Mittelalter den Haupthandel mit Kolonialwaren von Ostindien in der Hand hatten. Ulm und Augsburg haben zwar nicht mehr die Bedeutung wie in alter Zeit, sind aber wichtig, weil dort die Hochebene von der großen ostwestlichen Straße getroffen wird, auf der jetzt der Expreßzug von Paris nach Konstantinopel fährt. Über Augsburg geht seit alter Zeit die Fort- setzung der Brennerstraße nach N. Der Lech scheidet den schwäbischen Volksstamm von dem bayrischen. Im Königreich Bayern haben die beiden Bezirke Oberbayern und Niederbayern Anteil an dem Alpenvorlande. Hier liegt an der Isar Bayerns Hauptstadt München in reizloser Lage, aber geschmückt mit schönen Gebäuden und Heimatstätte einer bedeutenden Malerschule. Die kühlen Keller in dem Boden des Vorlandes haben München außerdem zum Hauptplatze für Bierbrauerei gemacht. Nördlich von München schützt die Festung Ingolstadt den Donauübergang. Weiter abwärts an der Donau liegt das alte Regensburg. Von hier aus tritt der Bayrische Wald an die Donau heran, die nun zwischen waldigen und bergigen Ufern dahinströmt; stellenweise ist hier das Tal den schönsten Gegenden des Rheines ähnlich. Von Regens- burg abwärts hat die Donau einen regelmäßigen Dampferverkehr. An der Mündung des Inn liegt Passau, ein Haupthandelsplatz für das auf dem Inn herabgeflößte Holz. Da das deutsche Alpenvorland von einer wichtigen ostwestlichen und mehreren nordsüdlichen Straßen durchschnitten wild, hat es für den Verkehr eine große Bedeutung, während der nördlich von der Donau gelegene Teil, die rauhe und weniger fruchtbare Oberpfalz, geringere Wichtigkeit hat; sie ist deshalb meist auf Gewerbtätigkeit angewiesen. 4. Das Südwestdeutsche Becken. Teile. An das Alpenvorland schließt sich nach N. das Deutsche Mittel- gebirge an. Wir scheiden es in einen nördlichen und einen südlichen Teil, die durch einen ziemlich gleichmäßig verlaufenden Kamm voneinander getrennt werden, den Deutschen Mittelgebirgskamm. Der südliche Teil des Mittelgebirges umfaßt im W. das Südwestdeutsche Becken, und hieran schließt sich die Oberrheinische Tiefebene. a) Westlich des Böhmerwaldes und des Bayrischen Waldes liegt das Süd- westdeutsche Becken. 1. Es wird im S. begrenzt von dem Juragebirge, das sich als Fortsetzung des Schweizer Jura vom Rheine bis zum Fichtelgebirge hinzieht. Der Jura besteht aus kalkigem Gestein, welches das Wasser leicht durchläßt. Deshalb sind die flachen Höhen öde und wenig fruchtbar; das Gebirge ist mit Höhlen durchsetzt und am Sockel des Gebirges treten starke Quellen heraus. Die Täler sind meist mit schönen Buchenwaldungen erfüllt, auf den Vor- sprüngen des Gebirges sieht man Burgtrümmer in großer Zahl. Unter ihnen befinden sich der Hohenstaufen und der wieder aufgebaute Hohenzollern, die Stammsitze zweier deutscher Kaiserhäuser. (Fig. 37.) Von der Donau her steigt das Gebirge allmählich an, nach N. fällt es steiler 5*
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