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1. Teil 2 - S. 6

1911 - Leipzig : Freytag
6 Richtung gegeben, welche die allmähliche Aufschließung des Erdteiles "nach W. hin erleichterte. Die Glieder, sowohl die Inseln wie die Halbinseln, sind größtenteils gebirgig. Die Mittelhöhe des Erdteiles beträgt nur etwa 300 m, und im Vergleich mit Asien finden wir den Vorzug, daß Europa nicht wie jenes Hoch- länder aufweist, die von Randgebirgen umschlossen und deshalb unzugänglich und dürr sind. Kein Landgebiet des Erdteiles ist von Natur abgeschlossen. Die Gebirge sind meistens sehr reichlich geschartet und stellen dem Verkehr kein größeres Hemmnis entgegen. Nur wenige Stellen des Hochgebirges reichen in das Gebiet des ewigen Schnees empor. 6. Flächengliederung. Man unterscheidet in dem Erdteil zwölf natürliche Teile: die Britischen Inseln, die Skandinavische Halbinsel, die Balkanhalbinsel, die Apenninhalbinsel, die Pyrenäenhalbinsel, die Flachländer von Rußland, Deutschland und Frankreich, die Mittelgebirge von Österreich, Deutschland und Frankreich und das Hochgebirge der Alpen. Zwei Drittel des Ganzen ent- fallen auf das Tiefland, das größtenteils dem Rumpfe angehört. 7. Bewässerung. Die Bewässerung des Gebietes erfolgt, der Abdachung des Geländes entsprechend, i,m, allgemeinen nur nach zwei Seiten, nach S. und nach N. Die Wasserscheide zwischen beiden Gebieten liegt nicht hoch, so daß mit Leichtigkeit Kanalverbindungen hergestellt werden können. Große Ströme konnten sich naturgemäß nur in dem großen östlichen Tiefland ent- wickeln. Hier und auch in einigen Teilen des W. fließen die Ströme nach ver- schiedenen Richtungen nahe aneinander, so daß man sie leicht miteinander durch künstliche Wasserstraßen verbinden konnte. Nur wenige Flüsse sind für die Schiffahrt ungeeignet. Viele von ihnen werden aus Gletschern oder durch die Schmelzwasser des im Winter gefallenen Schnees, auch während des Sommers, genügend gespeist. Nirgends hat Europa Wüste, nur im 0. vereinzelte Steppen- gebiete. Der Erdteil ist reich an Seen, die sich besonders im Kranze um die Ostsee herum und zu beiden Seiten der Alpen anhäufen; großenteils sind sie als Reste beziehungsweise Folge der Alpenvergletscherung zurückgeblieben und die meisten von ihnen bilden einen schönen Schmuck der Landschaft. 8. Klima. Das Klima Europas ist sehr günstig. Nirgends kommt tropische Hitze vor, die den Menschen erschlafft, und ¿ fast^nirgends finden^wir Eiswüste, die der Ausbreitung des Lebens eine Grenze zieht. Das Klima ist abhängig vom Atlantischen Ozean, von dem die Niederschläge stammen und woher im größten Teile des Jahres die Winde wehen. Es ist besonders wertvoll, daß in der kühleren Jahreszeit die Windrichtung vorwiegend Sw. ist, wobei die Luft über den warmen, die Westküste unseres Erdteiles bespülenden Golfstrom herstreichen muß und Wärme und Feuchtigkeit über die Landmasse hinführt. Der Grund für diese regelmäßige Richtung der Winde liegt darin, daß bei den Kapverdischen Inseln sich ein Hoch des Luftdruckes und bei Island ein Tief findet. Im allgemeinen hegt der Erdteil zwischen den Isothermen von 0° und von 20° und ist wärmer, als er gemäß seiner Entfernung vom Äquator sein müßte. Die kälteste Gegend im nordöstlichen Rußland hat — 6°, die wärmste im südlichen Spanien + lö1^0. Der Unterschied zwischen dem wärmsten und kältesten Monat beträgt durchschnittlich 20°, steigt aber im 0. auf 30°, während er im W. und S. auf 15° herabsinkt.
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