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1. Teil 2 - S. 34

1911 - Leipzig : Freytag
34 fast alle aus der Mitte des Landes und strömen von dort nach allen Seiten auseinander; die nach S. gerichteten erreichen ihr Ziel durch einen eigentümlichen Knick ihres Laufes. Sie alle haben riesige Wasser mengen, die besonders zur Zeit der Schneeschmelze auf lange Zeit hin für den Verkehr vollkommen ausreichend sind, können leicht miteinander verbunden werden, haben aber den Nachteil, daß sie einen großen Teil des Jahres hindurch mit Eis bedeckt sind. Immerhin bilden sie vorzügliche Verkehrswege. Der größte von ihnen und zugleich der größte Strom von Europa ist die Wolga (d. i. der Große Fluß). Sie empfängt zwei große Nebenflüsse, die Oka (spr. : Oka) und die Kama und mündet mit einem großen Delta in das Kaspische Meer. Ihre und des gleichfalls ins Kaspische Meer mündenden Uralflusses Wassermassen reichen aber nicht aus, um die verdunsteten Wasser mengen wieder zu ersetzen; deshalb liegt der Spiegel dieses größten Binnen- sees der Erde 26 m unter dem des Mittelländischen Meeres, und ein breiter Küsten- streifen bildet eine unter dem Meeresspiegel liegende große Senke, eine sogenannte Depression. In dieser befinden sich größere und kleinere Salzseen. Der zweit- größte Fluß ist der in das Schwarze Meer mündende Dnjepr (é), der durch seine Nebenflüsse mit der Weichsel in Verbindung steht. An seinem Zuflüsse Pripet (i) dehnen sich große Moorstrecken, die Rokitnosümpfe(i), aus; im Oberlaufe bekommt er als Zufluß die in der Geschichte bekannt gewordeneberesina (ré). Nach S. strömen ferner der Dnjestr (é) und ..der Bug in das Schwarze Meer und der Don in das flache Asowsche (óf) Meer. In das Baltische Meer ergießen sich der Njemen (é, d. i. der Deutsche Fluß), der auf deutschem Gebiete den Namen Memel führt, die Düna und die Newa. Die in das Weiße Meer fließenden nördlichen Ströme, die Dwina (á) und die Petschora(ó), liegen in einer so kalten Gegend, daß sie nur einen kurzen Teil des Jahres hindurch für die Schiffahrt in Betracht kommen. Große Seebecken ziehen sich von dem Finnischen Meerbusen herüber zum Weißen Meere. Die beiden größten, der Ladogasee (á) und der Onegasee (é) sind mit- einander durch einen Flußlauf verbunden, stehen durch die Newa mit der Ostsee und durch einen Kanal mit der Wolga in Verbindung. Der südwestlich von ihnen gelegene Peipussee hat ebenfalls einen Abfluß zum Finnischen Meerbusen. Nördlich davon liegen zahllose Seen, so daß man Finnland als das Land der tausend Seen bezeichnet hat. 6. Klima. Das Klima zeigt große Gegensätze zwischen Sommer und Winter, da die mildernde See ziemlich weit entfernt liegt. Der nördliche und der mittlere Teil bekommen ausreichende Niederschläge. Nach So. zu reicht der Regen für zusammenhängenden Baumwuchs nicht mehr aus; deshalb finden sich dort große Steppengebiete, die teilweise als Weide, teilweise auch noch für den Getreidebau benutzt werden. 7. Pflanzen- und Tierwelt. Mittelrußland hat große Wälder, in denen die Eiche und auch die Linde weit verbreitet ist. Das nördliche Rußland trägt hauptsächlich Birken und Nadelbäume. In dem an das Polarmeer grenzenden Teile ist der Boden fortwährend gefroren, so daß nur im Sommer, wenn die Oberfläche aufgetaut ist und sich ein Sumpf gebildet hat, Flechten und küm- merliche Moose gedeihen können. Die Eissteppe bezeichnet man als Tundra (u). Rußland hat im S. und in der Mitte ein ausreichend großes Gebiet für den Getreidebau und für Wälder. Während das mittlere Rußland viel Holz ausführen kann, ist Südrußland, namentlich das Gebiet der sogenannten „Schwarzen Erde ,
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