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1. Teil 2 - S. 55

1911 - Leipzig : Freytag
55 wurden. In der Völkerwanderung drangen Germanen ein. Nach den von No. kommenden Franken hat das ganze Land seinen Namen La France und nach den von No. gekommenen Burgundern heißt die Landschaft Bourgogne. An die Eroberung durch dänische Normannen erinnert der Name der Normandie, und die dreihundertjährige Herrschaft der Engländer in Nordfrankreich hat dort manche Spuren hinterlassen. Gegen Ende des Mittelalters wird das Land poli- tisch geeint. Beinahe überall herrscht die französische Sprache. Im äußersten No. wohnen Flamen, im Nw. keltische Bretonen, im Pyrenäenwmkel Basken und im Winkel der Alpen Italiener. Entsprechend der nicht.sehr hoch entwickelten Industrie und dem günstigen Stande der Landwirtschaft hat Frankreich nicht viel große Städte, und der größte Teil der Bevölkerung wohnt auf dem Lande. Eigentümlich ist es, daß die Bewohner- zahl des Landes nur sehr wenig zunimmt. Fast das ganze Land gehört zum römisch-katholischen Bekenntnisse. 9. Staatliche Einteilung. Während im Volke noch die geschichtlichen Landschaftsnamen leben, ist jetzt der ganze Staat, seit 1870 Republik, in 86 De- partements eingeteilt, wozu das Gebiet von Beifort kommt. 1. Von England fährt man in l1^ Stunden nach Calais über (etwas mehr gebraucht man zur Überfahrt nach Boulogne und Dünkirchen). Die Landschaft mit ihrem Grasland und ihrer Viehzucht trägt teilweise englisches Gepräge, teil- weise ist sie von gewerblichen Anlagen bedeckt. Der Mittelpunkt des Kohlen- gebietes, zugleich der Spitzenfabrikation, ist Valenciennes, der Hauptsitz der flandrischen Spinnerei die Festung Lille, während Amiens durch Seidenfabriken ausgezeichnet ist. Die Normandie treibt hauptsächlich Viehzucht. Hier liegt der Kriegshafen Cherbourg und an der Seinemündung der wichtigste atlantische Handelshafen Frankreichs, Le Havre, der auch von deutschen Auswanderern viel benutzt wird. Am Endpunkte der Flutwelle ist an der Seine das alter- tümliche Rouen gelegen. 2. Weiter aufwärts ist zwischen Kalkhügeln das Seinebecken eingebettet, dessen Mitte die Landschaft Isle de France einnimmt. In diesem natür- lichen Mittelpunkte des Landes laufen von allen Seiten die Straßen zu- sammen und verhelfen der Stadt Paris zu solcher Entwicklung, daß sie die drittgrößte Stadt der Erde und die zweitgrößte Stadt Europas ist. (Fig. 25.) Sie zählt mit den Vororten 3 Millionen Einwohner. Um die an herrlichen Bauwerken reiche innere Stadt ziehen sich die belebten Boulevards ( — Boll- werke, an die Stelle der alten inneren Festungswälle getretene, mit Baumalleen geschmückte Straßen), weit nach außen sind starke Befestigungen vorgeschoben. Die Verwaltung, das geistige und wirtschaftliche Leben sind in Paris vereinigt: Paris ist Frankreich. Auf dem Gebiete der Mode ist es tonangebend für die ganze Erde, für Frankreich ist es die erste Handels- und Industriestadt. Unter den Einwohnern befinden sich etwa 40 000 Deutsche. In der Nähe liegen viele geschichtlich bekannt gewordene Orte, darunter Versailles, in dessen prächtigem Schlosse 1871 König Wilhel m als Deutscher Kaiser ausgerufen wurde, und St. Dénis mit den Gräbern der französischen Könige. Den Ostrand des Seinebeckens bilden die Kalkhügel der Champagne, die teilweise Ödland, teilweise mit Wald bedeckt sind, aber an ihren Hängen Reben tragen, aus denen der beste Schaumwein hergestellt wird. Der Mittelpunkt der
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