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1. Teil 3 - S. 24

1911 - Leipzig : Freytag
24 2. Lage und Ausdehnung. Es besteht aus einer Reihe von Inseln, die sich in drei Bogen an der Küste entlang ziehen, und hat außerdem neuerdings teil an dem Festlande, indem es die Halbinsel Korea (ê) und einige früher zu Rußland ge- hörige Gebiete weiter im N. besitzt. 3. Bodengestalt. Es ist von Gebirgen durchzogen, die teilweise die Schnee- grenze erreichen und von denen die größten vulkanischer Entstehung sind. 4. Schiffahrt und Handel. Bei der nur geringen Ausdehnung der Inseln finden sich auf Japan keine großen Flüsse, aber dafür ragt von allen Seiten das Meer weit in das Land hinein und erlaubt den Bewohnern fast überall die Teilnahme an Seeschiffahrt und Seehandel. Man kann Japan und die Japaner sowohl nach der Größe des Landes als nach der Natur des Inselstaates und dem Volkscharakter mit England und den Engländern vergleichen. Der Land verkehr wird häufig noch durch Menschen- kraft unterhalten. (Fig. 5.) 5. Klima und Erzeugnisse. Das Klima steht unter dem Ein- flüsse des Meeres und ist wärmer als auf dem angrenzenden Fest- lande, da eine warme Meeres- strömung, der Kuroschio (d. i. der Dunkle Salzstrom) an seiner Ostküste entlang führt. Im S. ist Japan sehr frucht- bar und baut dort ausreichend Reis und Tee, daneben treibt es soviel Seidenraupenzucht, daß es neben China heute das wichtigste Seidenland ist. 6. Bewohner. Die Bewohner sind mongolischer Abstam- mung. Vor den Asiaten des Fest- landes zeichnen sie sich durch eine erstaunliche Fähigkeit aus, sich Fremdem anzupassen und sich Fremdes anzueignen. Sie sind geschickt in allerlei Gewerbe und Kunstgewerbe und haben in neuerer Zeit * namentlich die europäischen Einrichtungen über- nommen und weiter fortgebildet. Während sie früher schon in der Herstellung von Seidenstoffen, allerlei Papierwaren, Porzellan, Lackarbeiten, Metallwaren und^Holz- und Elfenbeinschnitzereien Hervorragendes leisteten, haben sie jetzt auch das Heerwesen, die Eisenbahn, die Post und Télégraphié und das gesamte niedere und höhere Unterrichtswesen, außerdem auch die Maschinenfabrikation nach europäischen, vornehmlich nach deutschen Mustern eingerichtet und können deshalb in den meisten Beziehungen mit den europäischen Großmächten in Wettbewerb treten. An der Spitze des Staates steht der Mikado (â), d. i. Kaiser. Auf der größten Insel Hondo liegt die Hauptstadt Tokio (ô, d. i. Osthauptstadt) auf der besser gegliederten Ostküste des Landes. Sie ist eine riesige Stadt, die sich Fig. 5. Japanische Droschken. (Nach einer Photographie der Neuen pliotographisclien Gesellschaft in Steglitz-Berlin.)
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