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1. Teil 3 - S. 32

1911 - Leipzig : Freytag
32 friedrichsburg am Golf von Guinea (ê). Am Ende des 18. Jahrhunderts drangen die Franzosen in Nordafrika vor. Die wissenschaftliche Erforschung, die sich in der ersten Zeit namentlich mit dem Auffinden der Nilquellen beschäftigte, beginnt um 1850. Der Engländer Livingstone (spr. liwingstön) durchkreuzte Südafrika und der Amerikaner Stanley (stánle) befuhr den Kongo. An der Erforschung des Landes hat sich auch eine große Zahl von Deutschen beteiligt, besonders Rohlfs, Nachtigal, Schweinfurth und Wißmann. Noch jetzt gibt es im Innern weite Gebiete, die kein europäischer Fuß betreten hat. 3. Größe und Gliederung. Afrika ist ungefähr dreimal so groß wie Europa und der älteste Erdteil. Er besteht aus einem großen Hochlande, dessen breite nördliche Hälfte etwa 500 m hoch liegt, während die schmälere südliche in einer Höhe von 1000 m sich wie eine große Schüssel nach dem Kongo- becken öffnet und dieses wieder zum Tsadbecken. Zum größten Teil bildet ein alter Sandstein die hohen Tafelländer und außerdem kommen abgerundete Gneiskuppen vor. Der Sandstein wird teilweise vom Winde zerrieben und als Sand weitergetragen, teilweise zersetzt er sich unter Einwirkung von Hitze und Feuchtigkeit in lockeren Lateritboden. Von N. nach S. wird fast der ganze Erdteil von zwei^großen vulkanbesetzten Gräben durchzogen, dem ost- afrikanischen und dem zentralafrikanischen. Zwischen ihren Spalten liegt der größte See des Erdteiles, der Viktoriasee. 4. Bewässerung. Die Bewässerung ist sehr verschieden; große abflußlose Gebiete und weite Wasserbecken wechseln miteinander ab. Von den großen Strömen ist regelmäßig der Ober- und Mittellauf schiffbar, aber auf dem Unter- laufe müssen die Randgebirge des Erdteiles durchbrochen werden, und es bilden sich dort Staffeln, die der Strom in Schnellen und Wasserfällen überstürzt. Nur der Nil, der Kongo und der Niger münden frei in das Weltmeer. 5. Klima. Das Klima ist fast durchweg tropisch und steht unter dem Einfluß der zenitalen Regen, d. h. der Regen, die dem Zenitstande der Sonne folgen. Nur die Gegend des Kaps der Guten Hoffnung und Tunis haben ein subtropisches Klima, erstere mit Sommerregen im Februar und März und einem trockenen Winter vom Juni bis zum September. Um den Äquator finden sich zwei große Regenzeiten. Die Ostküste steht unter dem Einflüsse der Monsun- regen in der sommerlichen Jahreszeit. Zwei große Wüstengebiete haben sich infolge der ausdörrenden Sonnen- bestrahlung entwickelt, im N. die Wüste Sahara (sprich: száchara) und im S. die Kalaharisteppe (âri). Erstere ist nicht so vollständig ein Sandmeer, wie man früher annahm, sondern von Bergzügen und Oasen unterbrochen ; in der Kalahari finden sich weite Gegenden, die von Sümpfen erfüllt sind. Das Klima ist nur an wenigen Stellen für den Europäer gesund. In den feuchten Gegenden ist das Wechsel- fieber den Weißen sehr schädlich und in manchen derartigen Gebieten tritt das tödliche Schwarzwasserfieber und die Schlafkrankheit auf. Die Wärme ist nicht so groß wie in den heißesten Teilen von Asien und erreicht in den wärmsten Gegenden im Mittel nur 30°, in Tunis 20° und am Kap nur 15°. Heiße Glutwinde, die die Wärme auf 50° steigen lassen, kommen häufig im N. vor, besonders der Samum (û) oder Chamsin. 6. Pflanzenwelt. Die Pflanzenwelt ist im Atlasgebiete und in den Kap-
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