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1. Teil 3 - S. 35

1911 - Leipzig : Freytag
35 Lande geworden und man kann daraus ersehen, daß auch, die übrigen nördlichen Küstengebiete Afrikas ebenfalls unter europäischer Leitung sich wieder empor- arbeiten können. Die Kolonie hat ziemlich viel Eisenerzbergbau, baut viel Wein und führt Erzeugnisse aus Haifagras aus. Am Meere liegt die Hauptstadt Algier (sprich: Alschîer, franz. Alger — r stumm) inmitten fruchtbarer Gärten und Äcker, von denen Getreide und frühe Gemüse ausgeführt werden. Auch die beiden anderen Provinzen von Algerien heißen nach ihren Hauptstädten: Oran (â) und Constantine (î). c) Der östliche Teil, der von einem Bey (d. i. Fürst) beherrschte, aber unter französischem Schutze stehende Staat Tunis (û) war zur Römerzeit eine der größten Kornkammern und auch politisch ein wichtiges Land. Später ist es zurückgegangen, weil man die künstliche Bewässerung vernachlässigte, aber unter französischer Fürsorge beginnt es sich wieder zu entwickeln. Die Hauptstadt Tunis ist die schönste der alten Berberstädte. In der Nähe hegen die unbedeutenden Trümmer der einstigen Weltstadt Karthago. Wegen der Lage an einer vorspringenden Küste gegenüber Sizilien bestand hier stets ein bedeutender Hafenplatz und wird das Land stets seine Verkehrsbedeutung behalten. Die jetzige Ausfuhr beschränkt sich auf Datteln und öl. d) An das Atlasgebiet stößt das Hochland von Barka (ár). Hier ist die Benetzung noch geringer als in den Atlasländern, und stellenweise tritt die Wüste bis an das Meer heran. Wo aber der Winterregen größere Niederschläge bringt, finden sich große Weidegebiete und in den höheren- Lagen sogar Wälder. In den Oasenstrichen werden viele Datteln, an der Küste Ölbäume angebaut. Das Hochland wird von zwei türkischen Provinzen eingenommen, Barka und Tripolis (tri), wozu noch die Oasenlandschaft Fessan (â) kommt. Die an der Küste gelegene Hauptstadt Tripolis ist der wichtige Ausgangspunkt der Karawanen, die über Mursuk (úr), die Hauptstadt von Fessan, zum Tsadsee und nach Timbuktu (tú) führen. b) Die Sahara. 1. Bestandteile. Die Sahara (sá), d. i. Wüste, erstreckt sich quer durch ganz Nordafrika und ist die größte Wüste der Erde. Ihren kleineren östlichen Teil bezeichnet man als Libysche Wüste (siehe farbige Tafel I) und jenseits des Nil als Arabische Wüste. Sie besteht aus Sand- und Kalksteinhöhen, die von Granit- gebirgen durchzogen sind. Im W. ist sie reich an Flugsand und Wanderdünen, während sich in der Mitte das Gebirgsland von Tibesti (é) bis zur Höhe unserer höchsten deutschen Gipfel erhebt. 2. Klima. Hier kommt infolgedessen auch Regen vor, der sonst dem ganzen Wüstenstriche fehlt. Diese Armut an Feuchtigkeit erklärt sich daraus, daß fort- während trockene Winde über die Wüste hinstreichen. Aber unter der Oberfläche der Erde liegt eine Schicht von Grundwasser, die an manchen Stellen zutage tritt und dann eine Quelle oder einen Brunnen speist, um den herum sich ein reiches Pflanzenleben, eine sogenannte Oase (â, d. i. Rastort), entwickelt. Dattelbäume, die mit ihren Wurzeln tief in die Erde hineinreichen, auch anderes Obst und sogar Getreide und Wein, kommen in den Oasen vor. Im ganzen rechnet man die Summe der Oasen auf fast ein Fünftel der gesamten Fläche. Die eigentliche Wüste wird von Tieren nicht belebt, nur der Strauß und die 3*
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