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1. Teil 3 - S. 44

1911 - Leipzig : Freytag
44 2. Klima und Erzeugnisse. Infolge einer kalten Meeresströmung, die Afrika im Sw. bespült, kommen vom Atlantischen Ozean keine Regenwinde, und das Küstengebiet ist deshalb dort sehr trocken. Vom Indischen Ozean her bringen die Winde genügende Feuchtigkeit mit, so daß die Niederschlagshöhe oft tropisch genannt werden kann. Die Südspitze hat ebenso wie Nordafrika ein subtropisches Klima und empfängt ihren Hauptregen im Winter. Bei der ziemlich bedeuten- den Höhenlage des ganzen Gebietes ist die Wärme niedrig genug, um auch den Europäern dauernden Aufenthalt und dauerndes Arbeiten zu ermöglichen. Doch fallen die Niederschläge nicht regelmäßig genug und man kann deshalb nicht regelmäßig auf den Ertrag des Landbaues rechnen. Sobald man mehr Brunnen gegraben hat, werden auch in den trockeneren Gebieten Ackerbau und Viehzucht gut möglich sein, die in den Niederungen der spärlich fließenden Flüsse jetzt schon einen guten Ertrag abwerfen. Die Küstengegenden liefern bereits treff- lichen Wein und in feuchteren Jahren auch viel Weizen, Mais und Südfrüchte. Auf den Steppen ist die Viehzucht seit alters üblich, auf den Weiden gedeiht die Schafzucht, auch züchtet man jetzt den Strauß und die Angoraziege. Große Antilopenherden beleben die Ränder der Steppe. Da der Boden auch große Schätze an Gold und Diamanten, an Kupfererzen und wohl auch an Kohle hat, so hat Südafrika Aussicht,einmal ein stark besiedeltes und reichen Ertrag bringendes Land zu werden, wie es die englische Kapkolonie bereits ist. M 3. Bewohner. Die Bevölkerung besteht zu einem Teil aus hellfarbigen, gelblich- grauen Urbewohnern, den Buschmännern und Hottentotten, zum andern Teil aus Negerstämmen, unter denen'die kräftigen Kaffern, besonders die Zulukaffern, den größten Einfluß ausüben. Die Buschmänner sind klein, infolge der ausdörrenden Hitze hager, und leben von der Jagd. Sie wohnen kümmerlich in Buschhütten und haben daher ihren Namen. Die Hottentotten sind bereits Viehzüchter ge- worden und haben oberflächlich etwas Zivilisation angenommen. Den Negern nahe verwandt sind die Herero (ô) und die Ovambo (á) im W. der Kalahari. Eine große Zahl von Europäern ist eingewandert. Ursprünglich gehörte das Land den Holländern. Die niederländischen Ansiedler bezeichnet man als Buren, d. i. Bauern. A. Den größten und wichtigsten Besitz haben die Engländer. a) Das Kapland ist fast vollständig europäisiert. Europäische Obst- und Ge- treidearten gedeihen hier, namentlich in der fruchtbaren Gegend von Port Elizabeth, wo viele Deutsche wohnen. Die Hauptstadt ist der von Seefahrern aller Völker belebte Hafenplatz Kapstadt, am Fuße des Tafelberges gelegen und ein wichtiger Verkehrspunkt für die um das Kap nach Australien und Indien fahrenden Schiffe. Im Innern ist Kimberley (i, leh) als Mittelpunkt großer Diamantenfelder berühmt geworden. b) östlich schließt sich die englische Kolonie Natal (âl) an. Sie ist sehr gut bewässert, fruchtbar und erzeugt namentlich viel Zuckerrohr. Ihren Namen ,,Weihnachtshafen" hat sie daher, weil sie von Vasco da Gama am Weih- nachtstage 1497 entdeckt worden ist. Der Hauptort Durban (sprich: Darbn) oder Port Natal ist wichtig als der Ausgangspunkt der in das Innere führenden Eisenbahnen. Die beiden Burenstaaten haben neuerdings ihre Selbständigkeit an die Engländer verloren und bilden jetzt die englischen Besitzungen Oranjekolonie und Transvaal. Erstere hat ihren Namen von dem Oranjeflusse, der nach dem
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