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1. Teil 3 - S. 66

1911 - Leipzig : Freytag
66 in Valdivia wohnen sehr viele Deutsche als Großkaufleute und als Industrielle. Zu Chile gehört das westliche Patagonien und Feuerland. Letzteres hat seinen Namen daher, daß die Eingeborenen wegen der stürmischen und feuchten Luft nur schwer Feuer machen konnten und deshalb stets Feuer mit sich führten. 2. Die Atlantischen Länder. а) Argentinien (d. i. Silberland) besteht zum großen Teile aus weiten Weide- flächen, ist aber auch neuerdings vielfach zu Ackerbausiedlungen in Benutzung genommen worden und erzeugt hauptsächlich Weizen. Die großen Viehherden werden von berittenen Hirten gehütet. Die Bewohner sind zum größten Teil Eingewanderte; unter ihnen sind viele Italiener und Deutsche. Die Hauptstadt Buenos Aires (buenos áires) liegt an der Mündung des Parana (paranâ), dessen Mündungstrichter man als La Plata bezeichnet, und trägt ihren Namen „Gute Lüfte" wegen ihres gesunden Klimas mit vollem Rechte. Sie ist die größte Stadt von Südamerika, führt namentlich Wolle, Brotkorn und Viehhäute*aus und ist der Knotenpunkt der Eisenbahnen. Von hier führt die Transandinische Eisenbahn in drei Tagen über das Gebirge hinüber nach Valparaiso. 1 ^ б) Der kleine Staat Uruguay (á) betreibt ebenfalls hauptsächlich Viehzucht, hat aber auch Mais- und Weizenfelder und Farmen, in denen der Strauß ge- züchtet wird. Die Hauptstadt Montevideo (montevidêo) hat deshalb einen regen Handel. Der Hauptort für die Bearbeitimg des Fleisches und die Herstellung des Liebigschen Fleischextraktes ist Fray Bentos (sprich: fraï wentos). c) Früher war Paraguay (païaguây) der einzige südamerikanische Staat, der nicht an das Meer grenzte. Er hat seinen Namen von einem Nebenflusse des Parana. Das Haupterzeugnis ist der in Südamerika sehr beliebte Paraguaytee oder Maté, der aus den Blättern einer Stechpalmenart hergestellt wird. d) Die Vereinigten Staaten von Brasilien waren früher ein Kaiserreich. Sie er- strecken sich weit in das Innere hinein und sind dort teilweise noch nie betreten worden. Vor wenigen Jahrzehnten fand ein deutscher Forscher im Innern des Landes Indianerstämme, die den Gebrauch des Feuers noch nicht kannten und also noch in der Steinzeit lebten. Der Boden ist meistens sehr fruchtbar und, da das Land sich durch ver- schiedene Höhenstufen erstreckt, für den Anbau der meisten Kolonialpflanzen geeignet. Brasilien erzeugt sehr viel Tabak, Zucker und Baumwolle; der Anbau von Kaffee hat so zugenommen, daß das Land jetzt zwei Drittel des Gesamtertrages der Erde liefert. Außerdem führt es viele Nutzhölzer aus und sein Boden ist reich an edlen Silber- und Golderzen sowie an Diamanten. Die Bewohner sind meist portugiesischer Abstammung, aber in den ge- mäßigten südlichen Provinzen befinden sich auch sehr viele deutsche Ansiedler. Die Hauptstadt Rio de Janeiro (sprich: dschanêro, d. i. Januarfluß) liegt herrlich an einer prachtvoll eingerahmten Meeresbucht. Es ist wegen seines Handels, besonders mit Kaffee und Diamanten, der zweitgrößte Platz von Süd- amerika. In den südlichen Provinzen liegen große deutsche Siedlungen, unter ihnen Blumenau. Die größten Häfen im N. sind der Kaffeehafen Santos, ferner Bahia (baia),
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