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1889 -
München
: Oldenbourg
- Autor: Geistbeck, Alois, Geistbeck, Michael
- Auflagennummer (WdK): 4
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Mittelschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
Nordosten oder Russisch-Asien. 5
Bewasserung. Als Hamtsammler. der Gewässer er-
scheint der Aralsee. In ihn ergießen sich Amu (Oxus) und
Sir (Jaxärtk).
Der Sir entspringt im Tianschan-Gebirge und tritt nach längerem
westlichen Laufe in das Tiefland, in dem er gegen Nw. fließt. — Der
Amu hat seine Quellflüsse auf dem Hochland Pamir; nach deren
Vereinigung strömt er westlich, dann nordwestlich. Trotz dieser Zuflüsse
schreitet die Eintrocknung des Aralsees mehr und mehr fort.
Klima. Dasselbe zeigt schroffe Ggratfiifop.. In Chiwa
z. B. ist der Amu 4 Monate läng fest gefroren, während der
sommerliche Sonnenbrand toten kann. Zuweilen wehen im
Winter schreckliche 'Schitee stürme., die sog. Burane. — Der
Niederschlag ist sehr Jparltch; im oberen Amu- und Sirgebiet
füllt.regen während des Winters.
Produkte. Infolge der Regenarmut ist das Land teils
ganz wüst, teils nur von Salz- und Stachelpflanzen bedeckt.
Wirtbarer sind die Gegenden längs der Flusse und die be-
wässerten Gebirgslandschaften; die Umgebungen von Sämar-
fand und Buchara..(buchära) zählen'z. B. seit jeher zu den
Paradiesen Asiens. Es gedeihen hier Reis, Baumwolle, Tabak,
Getreide und Obst; von letzterem werden Aprikosen, Weintrauben
und die köstlich saftigen Wassermelonen ganz besonders gepriesen.
— Charakteristische Tiere sind die Spring-, Wühl- und Wurst?
mäuse; auch erscheint die Saiga-Antilope in großen Herden. —{
Ait Haustieren hält man Pferde, Kamele und Schafe mit Fett-
schwänzen. Letztere bilden den Reichtum der Steppenbewohner.
Bevölkerung. Diese ist größtenteils mongolisch und
lebt vielfach noch durchaus notmidtsch, so die Kirgisen in der
nach ihnen benannten Kirgisensteppe zwischen Ural und Altai
und die Turkmenen westlich vom Aralsee. Gering ist die
Zahl der Russen. — Die herrschende Religion ist der Mo-
Hammedanismus.
Was die politischen Verhältniffe betrifft, so ist fast ganz Turan
russisch. Einen Schein von Oberherrschaft besitzen noch die Fürsten-
tümer (Chanate) von Chiwa am unteren und Buchara (buchärä)'äm
oberen Amu mit den gleichnamigen Hauptstädten.
Städtedes russischen Turan: Amjrtisch: Semipalatius,
und Omsk. — Am und unfern des Sir: Kokan und Taschkent
letzteres die^wichtigste Honämto.dt...Turans, 120 T. E., und S'tz hpr
Regierung, ^on Russisch-Zeutralasien*). — Vor den W.s.w.-
Ausläusern des Tianschangebirges zwischen Amu und Sir: Samar-
kand, in ungemein fruchtbarer Thalebene, 36 T. E. — In S.-Turau
das erst jüngst von den Russen eroberte Merw inmitten einer vielge-
Priesenen Oasenlandschaft.
*) Hierunter wird das russische Turan mit der Kirgisensteppe ver-
standen, die geographisch nicht zu Zentralasien (s. S. 22) gehören.