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1. Heimatkunde der Provinz Sachsen - S. 37

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
A. Die Thüringer Itmöe. 37 stärker. Sie ist hier mit Mergel gemischt. Mergel besteht aus Ton und Kalk. Der Boden ist deshalb fruchtbar. Bei Kosen und Sulza befinden sich Salz- oder Solquellen. Dort liegen tief im Innern der Erde ausgedehnte Steinsalzfelsen. Das (Zzuellwasser im Erdinnern löst die harten Salzsteine auf. Dadurch bekommt es einen salzigen Geschmack. Z. vie Bewässerung und Naturschönheiten. Oa der Muschelkalkboden wenig Tuellen bildet, ist die Bewässerung auf der platte gering. Km West- rande fließt die I l m. Sie entspringt auf dem Thüringer Walde in der Nähe des Schneekopfs. Lei Ilmenau durchbricht sie in einem engen, malerischen Tale einen Nebenkamm des Thüringer Waldes. Auf ihrem weiteren Laufe muß sie die Höhenzüge der Ilmplatte durchbrechen. Dort ist ihr Tal eng und tief, präch- tige Wälder schmücken ihre Abhänge, besonders bei Berka, von Weimar an durchfließt sie bis zu ihrer Mündung bei Großheringen die Jlmmulde. Steil erhebt sich aus ihr nach Nordwesten zu der Ettersberg. Sein herrlicher Buchen- und Nadelwald, sowie die reizende Umgebung des großherzoglichen Schlosses Ettersburg locken im Sommer zahlreiche Besucher an. Kurz vor der Mündung fällt die Zinne steil zum Ilmtal ab. Die Ilm hat zwar einen langen Lauf, ist aber sehr wasserarm. Denn von der Muschelkalkplatte empfängt sie nur ganz kleine Zuflüsse. Die größeren Zlüsse laufen der Saale zu, weil das Zlmbett bedeutend höher als das Saalbett liegt. 5lm östlichen Rande der platte fließt die Saale. Sie nimmt unterhalb der Stadt Saalfeld die Schwarza auf. von da beginnt ihr Mittellauf. Bis Weißenfels durchfließt sie die fruchtbare Saalaue. Sie schlängelt sich durch bunte Wiesen an freundlichen und gewerbtätigen Städten vorbei, hier wird das Tal auf beiden Seiten von schroff ansteigenden, kahlen Uferwänden eingeengt. Dort treten die Talwände weiter zurück und schließen Talebenen ein. Ihre sanften Abhänge sind mit Wäldern oder Weinbergen bedeckt, von den schroffen höhen grüßen Burgruinen herab. Bei Kahla erhebt sich auf dem rechten Ufer die stolze Leuchtenburg, vom alten Bergfried und von ihren gastlichen Zimmern hat man eine der besten Aussichten in ganz Thüringen. In einem weiten Talbecken, rings von Kalkbergen eingeschlossen, liegt in einer reizenden Umgebung die freundliche Universitätsstadt ) e n a. Auf vorspringenden Zels- zungen erheben sich der Kuchsturm und die Kunitzburg, hier herrscht den ganzen Sommer hindurch von früh bis spät ein heiteres Leben, va trinken die'jenaer Studenten aus großen, hölzernen Humpen mit Vorliebe das Lichtenhainer Bier. Der Zuchsturm ist ein altersgrauer Burgfried. Er ist der Sage nach der kleine Finger eines Riesen. Der hatte seine Mutter erschlagen. Zur Strafe dafür wurde er von den umstürzenden Bergen bedeckt. Aus dem Zelsengrabe wuchs zur Warnung für Kinder, die ihre Eltern nicht ehren, des Riesen kleiner Jinger hervor. An sonnigen Abhängen wächst bei Jena sogar die Weinrebe. freilich ist das Gewächs auch danach: „In Jena preßt man Trauben aus Und denkt, es werde Wein daraus" singt ein boshafter Vers.
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