Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Heimatkunde der Provinz Sachsen - S. 47

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
A. Die Thüringer Htulöe. 47 abgeschwemmt wird. Da sie stark gedüngt werden muß und schwer zu bearbeiten ist, eignet sie sich weniger für den Ackerbau als vielmehr für die Zorstkultur. Die Zinne hat daher in den höchsten Gegenden ausgedehnte herrliche Buchen- wälder aufzuweisen. Oer Loden der Zinne ist an vielen Stellen mit ftuchtbarem Lehm bedeckt. Darum ist sie durchaus nicht so unfruchtbar, wie sie oft von Un- kundigen hingestellt wird. Den reichsten Schatz bietet sie aber durch die Kali- salze, die in ungeheurer Menge in ihrem Schöße ruhen. Die westliche Umwallung des Beckens bilden die Hetlinger höhen zwischen Unstrut und helbe. Sie haben die Gestalt einer niederen platte, die sich nach der Unstrut zu senkt. Die südliche Umwallung beginnt mit dem hainich zwischen Unstrut und lverra. Oer Höhenzug besteht meist aus Muschelkalk. Im „alten Tal" befinden sich die berühmten Vogteier Steinbrüche. hier wird ein guter Kalkstein gebrochen. Oer Hainich ist reich an Erdfällen. Ulan nennt sie „Wolfslöcher", weil man meint, daß sie früher als Wolfsgruben gedient haben. Oie Erdfälle sind trichterförmige Löcher, die meist mit Wasser gefüllt sind. Unter dem Boden befinden sich Salz- und Gipslager. Ourch das einsickernde Wasser wird im Laufe der Jahre das leicht lösliche Gestein ausgelaugt. Oadurch entstehen Hohlräume. Oie darüber lagernden Schichten stürzen infolge ihrer Schwere zusammen. Es bilden sich dann jene trichterförmigen Vertiefungen. Oer Hainich hat prächtige Laubwälder. Reizend gelegene Zorsthäuser und Erholungsstätten sowohl am Saume wie im Innern laden den Wanderer zur Rast ein. #n den Hamich schließen sich die flachgewölbten haartberge an. Dann erhebt sich der Höhenzug wieder höher in den schön bewaldeten K a h n e r - schen höhen, nach den Dörfern Zahnern benannt. Auf ihren äußersten Ausläufern thronen der Petersberg und die £ y r i a l s b u r g bei Erfurt. An der hochheimer Ecke bei Erfurt hat sich die Gera durch den Höhenzug hindurch- gewaschen. An der rechten Seite des Ourchbruchtales erhebt sich der S t e i g e r , südlich von Erfurt. Sein Abhang ist nach Norden und Westen ziemlich steil. Er besteht aus Muschelkalk, der im südlichen Teil mit Keuper überdeckt ist. Darum gedeiht der Laubwald vortrefflich. Oer Steiger ist der beliebteste Aus- flugsort der Erfurter, die „Lunge" Erfurts, herrliche Promenadenwege führen durch den prächtigen Wald, von vielen öffnet sich ein reizender Blick auf die Stadt und ihre Umgebung, sowie auf den Thüringer lvald. Oie Fortsetzung des Steigers bildet der waldreiche lvillroder Forst mit dem höchsten Punkte des ganzen Höhenzuges, dem Riechheimer Berge, ziemlich 500 m hoch. Oen Ostrand des Beckens bildet der Ettersberg. 5. Bewässerung. Oas Mitteldecken ist reich bewässert. Oer Hauptfluß ist die U n st r u t (= große Stent — sumpfiges Ried). Sie entspringt auf dem oberen Eichsfelde in der Nähe von Oingelstedt. Bei Mühlhausen tritt sie in das Becken ein und durchfließt es in einem nach Norden geöffneten Logen. Unterhalb Langensalza wird das Tal enger, die Talwände werden steiler. Lei Gebesee nimmt sie die Gera auf. Ihr Tal wird wieder breiter, bis sie bei
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer