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1. Heimatkunde der Provinz Sachsen - S. 61

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
A. Die Thüringer Mulde. 61 höchsten. Nach Nordosten senkt sie sich zur Saale hin und geht allmählich in das norddeutsche Tiefland über. Oer südwestliche Teil besteht aus Buntsandstein. Dieser liefert einen guten Wald- boden. Darum weisen der Ziegelrodaer Zorst und die Allstedter wüste einen herrlichen waldbestand auf. Oer übrige Teil besteht aus Muschelkalk. Er bildet im Südosten schroffe Talhänge. Meistenteils tritt er aber nicht zutage, sondern ist von Lötz und Keuper bedeckt. Vaher gehören emzelne Gegenden der platte zu den fruchtbarsten Thüringens. 4. Bewässerung. Den westlichen Arm der Goldenen Aue bewässert a) die Helm e. Sie entspringt auf einer Wiese der Eichsfelder Grenz- höhe. In ihrem Oberlaufe schlängelt sie sich durch fruchtbare Wiesen, die die ganze Umgebung mit Heu versorgen. Bei hesserode tritt sie in die Goldene Aue ein, die sie in südöstlicher Richtung durchfließt. Die Ouerfurter platte lenkt ihren Lauf nach Süden ab. Unterhalb Artern ergießt sie ihre rötlich trüben Fluten in die Unstrut. Links strömt ihr die Salza zu. Ihre (Quelle bilden mehrere Teiche. Das Wasser darin ist so klar, daß man jeden Stein auf dem Grunde sehen kann. Aus der mitte brodelt das Wasser auf, so daß die Ober- fläche stets in Bewegung ist. Ein Teich heißt das „grundlose Loch". Das ist ein trichterförmiges Wasserbecken von 6 m Tiefe. Seine Oberfläche friert im Winter nicht zu. Das Volk erzählt, dort habe in alten Zeiten eine Mühle gestanden. Einst bat ein hungriger Lettler den Müller um ein Stück Brot. Oer gottlose Müller reichte ihm höhnisch ein Stück, das er mit Kot beschmutzt hatte. Da tat der Bettler einen Zluch, die Mühle versank, und Wasserwogen verschlangen den Zrevler mit seiner Mühle. Nicht weit von Ellrich liegt die Kelle. Das ist eine höhle, in deren hinter- gründe ein See mit bläulichgrünem, kristallhellem Wasser liegt. Uralte Zische bemoosten Hauptes bevölkern nach der Volkssage den See. Sie können reden, weil sie verzauberte Menschen sind. Die Teiche sind Erdfälle. Oer bedeutendste Nebenfluß der Helme ist die Z o r g e , die Zornige, Wilde. Im Zrühlinge richten ihre wilden Zluten regelmäßig Verwüstungen an. h) Den südlichen und östlichen Arm der Goldenen Aue bewässert die Unstrut. Sie tritt durch die Sachsenburger Pforte in die Mulde ein. Bei Artern wird sie schiffbar und wendet sich nach Südosten. Oberhalb Nebra durch- bricht sie an der Steinklebe die Querfurter Platte und Kinne. In einem vielfach gewundenen Tale, reich an Naturschönheiten, fließt sie dann zwischen beiden Höhenzügen hindurch. Unweit Naumburg mündet sie in die Saale. 5. Rlima. Das Klima der Mulde ist mild, da die Höhenzüge den rauhen Winden den Zutritt oerwehren. Das mildeste Klima in Thüringen hat Krerchurg im unteren Unstruttals, ver Nordostabhang des Tales wird stark erwärmt. Darum ist hier Weinbau möglich. Die Niederschläge im Unstruttale sind gering. Die durchschnittliche Regenmenge beträgt im Tale unter, auf den Nandgebirgen und Hochflächen über 500 mm.
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