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1. Heimatkunde der Provinz Sachsen - S. 80

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
80 Heimatkunde der Provinz Sachsen. von dem Geräusch erwachte der alte Graf, der im Saale schlief, va lud ihn einer der kleinen Gesellen, gekleidet wie ein Herold, höflich zur Hochzeit ein. Doch keiner vom Hofgesinde sollte dem Feste zuschauen. Oer alte Graf willigte ein. Oa ward ihm ein kleines lveiblein zugeführt, und die Heimchenmusik spielte zum Tanze auf. Oer Graf hatte Mühe, das Weibchen beim Tanze nicht zu verlieren. Aber es sprang so leicht daher, daß er kaum zu Atem kommen konnte. Mitten im Tanze stand aber auf einmal alles still. Oie Musik hörte auf zu spielen. Oas Brautpaar und die Tänzer schauten nach einer (Öffnung in die Decke. Dort erblickten sie das Gesicht der alten Gräfin, das vor- witzig nach der lustigen Gesellschaft herabschaute. Oa verneigte sich das kleine Volk vor dem Grafen und bedankte sich für die Gastfreundschaft. Oer kleine Herold aber sprach zum Grafen: „lveil unsere Hochzeit gestört worden ist, so soll fortan Euer Geschlecht nie mehr als sieben Nienburger zählen." Dann drängten sie sich schnell hinaus. Oie Verwünschung ist eingetroffen. 2. Das Land rechts von der Llbe. 1. Lage. Ein schfnaler Streifen des nördlichen und östlichen Flügels der Provinz Sachsen liegt östlich von der Elbe. 2. Vodenbeschaffenheit und Bpdenform. Oer Loden ist meist Sandboden, also älteres Schwemmland. Oer Volksmund urteilt: „hier ist das gelobte Land, wenn der Zdind weht, stiebt der Sand." Oas jüngere Schwemmland ist seltener und findet sich in den Flußauen. a) höhen. Die Landschaft ist ganz eben mit Ausnahme des Fläming. Oer Fläming ist nach den Flamländern benannt, die der Mark- graf von Brandenburg, Klbrecht der Lär, im 12. Jahrhundert hier ansiedelte. Seine sandigen höhen beginnen nordöstlich von Magdeburg. Sie ziehen sich nördlich von der Elbe und Schwarzen Elster in die Provinz Brandenburg hinein. Nördlich von Wittenberg ist eine Senke im Höhenzuge. Durch sie führt die Eisenbahn von Wittenberg nach Berlin. Oer östliche Teil heißt der niedere, der westliche der hohe Fläming. 5lber selbst der höchste Punkt des hohen Fläming ist nur 200 m hoch. Oer Loden besteht zum größten Teile aus Sand, darunter liegen Lehmschichten. Sie leiten das eingesickerte Kegenwasser an den Ub- hängen in Quellen ab. Daher bleibt der sandige Loden trocken und unfruchtbar. Er liegt deshalb meist völlig brach und gewährt nur den Schafen ein spärliches Futter, wo der Loden nicht brach liegt, trägt er nur dürftige Felder und spärlichen Kiefernwald ohne Unterholz und Moospolster. Da, wo an den steileren Abhängen kleine Bäche abfließen, zeigt der Fläming oft überraschende Naturschönheiten, prächtige Laub- und Nadelwälder bedecken hier den Loden. b) Flachland, weite Strecken sind mit Heidekraut bedeckt und bleiben ganz unbebaut. Diese Gegenden nennt man Heiden. Nechts von der Elbe bis zur Schwarzen Elster breitet sich die Knnaburger Heide aus. Unzählige Lienen summen um die scharlachroten Llüten des Heidekrautes. Sonst erblickt man nur spärliche Kiefernwaldungen und die dichten Lüsche der Heidelbeeren. c) Niederungen. Da die Ufer der Flüsse durchweg flach sind, tritt das Wasser öfter aus seinen Ufern. Die Niederungen sind deshalb vielfach
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