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1. Heimatkunde der Provinz Sachsen - S. 82

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
82 Heimatkunde der Provinz Sachsen. die des Südwestabhanges zur Elbe. Er bildet also die W a s s e r s ch e i d e zwischen Havel und Elbe. Die Elbe ist der Hauptfluß des Gebietes. Sie tritt bei Nlühlberg als Strom in das Tiefland ein. Da ihre Ufer durchweg niedrig sind, werden sie häufig bei Hochwasser überflutet. Darum mußte man die fluen durch starke Dämme schützen. Oer Strom führt große Sandmengen vom Gebirge her mit sich. Diese setzen sich an ruhigen Laufstellen als Sandbänke zu Loden und erhöhen das Klußbett. Sie werden deshalb durch Laggermaschinen ent- fernt, damit die nötige Zahrtiefe erhalten bleibt. Oft verlegt auch die Elbe in der flachen flue ihre Stromrichtung. Um die Zahrrinne zu vertiefen und für die Schiffahrt festzulegen, hat man jetzt Buhnen angelegt. Das sind schmale Steindämme, die vom Ufer aus im Strombette gegen die Stromrichtung ein- gebaut sind. In die Elbe mündet rechts die S ch w a r z e E l st e r. Sie hat ein geringes Gefälle. Darum fließt' sie nur langsam dahin und neigt an tieferen Stellen zur Teich- und Sumpfbildung. Sie hatte deshalb früher schmutziges Sumpfwasser. Daher rührt ihr Beiname. Seitdem aber ihr Bett eingedämmt ist, führt sie klares Wafser. Ihre Niederungen tragen ergiebige Kcker- und Wiesenflächen. Der Zläming entsendet die Ehle und die I h l e zur Elbe. Sie schleichen träge und in gewundenem Laufe zwischen Weiden- und Erlen- gebüsch dahin. Der Genthiner oder plauesche Kanal verbindet Havel und Elbe. Er nimmt die Kbleitungswässer der Sumpfgebiete auf, die nördlich und südlich von ihm liegen. Friedrich der Große hat ihn erbauen lassen. Die wasserreiche Havel fließt auf der Grenze zwischen der Provinz Sachsen und Brandenburg der Elbe zu. Da ihre Ufer sehr flach sind, breitet sich das Klußbett oft seeartig aus. Die Havelseen sind sehr fischreich und verleihen der öden Landschaft einen hohen malerischen Reiz. 4. Klima. Die Landschaft hat Landklima mit heißen Sommern und kalten Wintern. Die mittlere Iahreswarme beträgt 8—9°. Die rauhen Nord- und Ostwinde haben ungehindert Zutritt. Sie wühlen den Sand auf und wehen ihn zu Dünen zusammen. Der Landmann sagt bei stürmischem Wetter: „Mein Acker kann heute fliegen." Deshalb bepflanzt er häufig die Windseite des Ackers mit Kiefern. Die sollen die Stärke des Windes brechen. Die jährliche Niederschlagsmenge ist gering. Sie beträgt nur 50—60 cm. Kulturbilb. I. Die wirtschaftlichen Verhältnisse. 1. Landwirtschaft. Die meisten Bewohner der Landschaft beschäftigen sich mit Ackerbau. Der wenig fruchtbare Sandboden muß aber tüchtig gedüngt werden und bedarf häufigen Negens. Die Bauern wenden häufig die G rün - düngung an. Sie bauen auf dem Sandboden Lupinen an und pflügen sie grün unter. Weite Strecken läßt man auch brach liegen, damit der Boden nährkräftiger wird. Trotzdem ist der Ertrag an Körnern und Stroh gering.
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