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1. Heimatkunde der Provinz Sachsen - S. 96

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
96 Heimatkunde der Provinz Sachsen. 5. ttlima. Die Altmark hat gemäßigtes Klima. Der Einfluß des Meeres macht sich nicht mehr geltend. Oer Unterschied zwischen dem wärmsten und kältesten Tage ist daher ziemlich groß, Wir haben Landklima mit heißen Sommern und kalten Wintern. Die Jahrestemperatur beträgt 8°. Selbst der Ittai bringt noch Nachtfröste. Die Niederschläge sind seit der Entwässerung der Sümpfe geringer geworden. Die jährliche Regenmenge beträgt 500 mm. Kulturbtlb. I. Oie wirtschaftlichen Verhältnisse. 1. Landwirtschaft. Die haupterwerbsquelle der Bewohner sind Ackerbau und Viehzucht. Huf sandigem Loden gedeihen Noggen, Kartoffeln, Lupinen und Luchweizen am besten. An den Flüssen und in den Niederungen, wo Lehm vorherrscht, liefern Weizen, Gerste, Hafer und Zuckerrüben gute Ernten. Warmer Humus und lockerer Sandmergelboden begünstigen den Anbau des Hopfens. Die Hopfenfelder liegen gewöhnlich dicht bei den Höfen. Der Hopfen ist eine Schlingpflanze, die'sich an langen Stangen bis 8 m hoch empor- windet. Ein bitter schmeckendes harz von gewürzhaftem Geruch in seinen Llüten liefert die Bierwürze. Die Ernte im August ist für die Hopfendörfer ein Fest. Die Ranken mit den Blütenzapfen werden abgeschnitten und heim- gefahren, hier sitzen in langen Reihen Krauen und Binder und pflücken die Blütenzapfen ab. Diese werden auf geräumigen Böden, auf großen Tüchern im Freien oder auch auf Darren getrocknet. In 2—3 m langen Säcken werden sie dann verschickt. Die fetten Wiesen und großen Weideflächen begünstigen die v i e h z u ch t. Breite Triften sind belebt von den schwarzbunten Niederungsrindern, die friedlich mit den Pferden auf gemeinschaftlicher Weide gehen. Die großen Heide- und Luchweizenflächen bieten den Bienen eine ergiebige Weide. Die Bienenzucht gewährt daher vielen Lewohnern einen lohnenden Nebenerwerb. 2. Gewerbe. Wegen Mangel an Lodenschätzen ist die Gewerbtätigkeit in der Altmark gering. Die reichen Kartoffel- und Hopfenernten veranlaßten die Anlage von Stärkefabriken, Spiritusbrennereien und Brauereien. Gute Ton- und Ziegelerde rief Steingutfabriken und Ziegelbrennereien ins Leben. Fischerei und Schiffahrt er- nähren viele Bewohner an den Flüssen, besonders an der Elbe. Z. Handel. Infolge der geringen Industrie ist auch die Warenausfuhr unbedeutend. Die wohlschmeckenden Kartoffeln der Altmark werden gern von fremdländischen Händlern aufgekauft. Außerdem gehen Noggen, Hopfen, Heu, Vieh und Töpferwaren aus dem Lande. Nohlen, Maschinen, Kaufmanns- waren und künstlicher Dünger werden eingeführt. Ii. Verkehrswege. Trotz des geringen Handels hat die Altmark verhältnismäßig viele Verkehrs- wege. Aber sie dienen mehr dem Durchgangs- als dem Binnenhandel.
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