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1. Deutsche Geschichte vom 16. bis zum 18. Jahrhundert für die 3. Klasse - S. 23

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Der schmalkaldtsche Krieg. 1546 —1547. 23 Bei Mühlberg kam es zum Kampfe; Johann Friedrich hatte nur«gjgm 4000 Mann, die bald zersprengt wurden, ward selbst verwundet, gefangen 1547. und vor den Kaiser geführt. Als er ihn mit den Worten „allergnädigster Kaiser" anredete, fuhr ihn dieser hart an: „Bin ich nun Euer allergnädigster Kaiser? So habt Ihr mich lange nicht geheißen." Er verhängte „ewiges Gefängnis" über ihn und zwang ihn auf Land und Kur zu verzichten. -x5tt religiöser Beziehung verhielt sich Karl maßvoll; er legte dem lutherischen Gottesdienst nichts in den Weg. Luthers Grabstätte anzutasten, was ihm einer aus seinem Gefolge riet, lehnte er ab; er führe, sagte er, Krieg mit den Lebenden und nicht mit den Toten. Die Kur und den größten Teil der ernestinischen Lande übertrug er auf Moritz. - Auch Philipp von Hessen unterwarf sich dem Kaiser, nachdem Ergebung sein Schwiegersohn Moritz und Kurfürst Joachim Ii. von Brandenburg v°n Hessen, für ihn beim Kaiser Fürsprache eingelegt hatten; freilich erreichten sie nicht mehr als das Versprechen, ihn nicht am Leibe oder mit ewigem Gefängnis zu strafen. Zu Halle auf dem Residenzschlosse des Erzbischofs von Magdeburg tat Philipp einen Fußfall vor dem Kaiser; aber dieser ließ ihn in Haft nehmen, indem er sich darauf berief, daß er nur versprochen habe, ihn nicht mit ewigem Gefängnis zu strafen. Er wollte die Gelegenheit benutzen, um den fürstlichen Widerstand auf die Dauer zu brechen und seine kaiserliche Gewalt fest zu begründen. § 27. Das Augsburger Interim. Groß war jetzt in der Tat des Kaisers Macht. Nur wenige deutsche Stände hatten sich ihm nicht unterworfen, vor allen Magdeburg; Karl schien in der Lage, seinen Willen der gebeugten deutschen Nation auferlegen zu können. Da war es ihm sehr unwillkommen, daß er sich eben jetzt mit dem Papste Paul Iii. überwarf. Um der weltlichen Interessen des Kirchenstaats willen wünschte dieser nicht einen zu großen Machtaufschwung des Kaisers; er verlegte jetzt gegen den Willen des Kaisers das Konzil von Trient nach Bologna. Unter diesen Umständen machte Karl den Versuch, selbständig eine vorläufige Ordnung der religiösen Verhältnisse herzustellen, die bis zu der Entscheidung eines zukünftigen allgemeinen Konzils in Geltung sein sollte. Dieses „Interim",Dar Augs-das auf dem Augsburger Reichstag 1548 verkündet wurde, machte den 3sm. Protestanten einige Zugeständnisse, wie z. B. den Kelch beim Abendmahle 1548> und die Priesterehe; im übrigen aber verpflichtete es sie, sich der katholischen Kirche wieder zuzuwenden und sich den Bischöfen wieder unterzuordnen. Solche Anordnungen befriedigten die katholische Partei nicht und verletzten in hohem Grade die Evangelischen. „Das Interim hat
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