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1. Heimatkunde von Schleswig-Holstein - S. 55

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
§ 16. Gstschleswig. 55 Ernte geben. Schon vor Jahrzehnten wurden Wiesenbauer aus Angeln nach andern Gegenden berufen, um den Stand der wiesen zu verbessern, Außer Wiesenheu wird aber auch viel Kleeheu gewonnen. So kommt es, daß die Zahl der Rinder im vergleich zur Zläche sehr groß ist. Die Rinder sind alle von dunkelroter Zarbe- sie sind nur klein und sehr genügsam und doch milchergiebig, wegen dieser Eigenschaften wird viel Vieh aus Angeln als Zuchtvieh nach solchen Gegenden ausgeführt, die an wiesen und weiden Mangel leiden. In jedem Vorf ist eine Meierei, in der vorzügliche Butter gewonnen wird. In Angeln steht auch die Schweinezucht in höchster Blüte,- deswegen wird trotz der reichen Kornerträge noch viel Kutterkorn eingeführt. Besiedlung. In Angeln gibt es zwar auch einige große Güter- doch ist der größte Teil des Lodens in den Händen von freien Lauern. — Trotzdem sich die Lewohner ausschließlich von Ackerbau und Viehzucht nähren, ist das Land doch dicht bewohnt. Die Städte der Landschaft liegen alle an den Randgewässern- an der Schlei liegen Schleswig, Kappeln und Krnis, an der Klensburger Förde Flensburg und Glücksburg. Schleswig. Schleswig liegt am Westende der Schlei und hat von dieser seinen Namen erhalten (Schleswig — Schleibucht). Die Stadt umklammert die Schlei in einem langen Logen. Eine Hauptstraße von einer Stunde Länge durchzieht die Stadt- kurze Seitenstraßen zweigen sich ab. Schleswig war in alter Zeit ein wichtiger Seehandelsplatz. $ür die größeren Schiffe der Gegenwart ist die Schlei nicht tief genug- darum ist der Handel nur von geringer Bedeutung. Lange Zeit haben in Schleswig herzöge regiert. Die herzogliche Residenz Schloß Gottorp dient jetzt als Kaserne. Schleswig ist die Hauptstadt der Provinz Schleswig-Holstein, denn dort ist der Sitz der königlichen Regierung. In Schleswig wohnt der Oberpräsident der Provinz, ebenso der Regierungspräsident. Vie übrigen preußischen Pro- vinzen zerfallen in zwei bis sechs Regierungsbezirke- Schleswig-Holstein bildet nur einen Regierungsbezirk, der nach dem Regierungssitz Schleswig benannt ist. Die provinzialverwaltung hat in Schleswig wichtige Anstalten errichtet: eine Taubstummen-, Irren- und Idiotenanstalt. Eine besondere Sehenswürdigkeit ist der vom mit dem unvergleichlich schönen Altarblatt von Hans Brüggemann, schönen Gemälden und den Grabkapellen mehrerer herzöge und vieler Adligen. An der Schlei liegen auch Kappeln und Arnis. In beiden Orten wohnen viele Seeleute und Zischer. Flensburg. Am westende der Zlensburger Körde liegt die wichtige Handelsstadt Zlens- bürg. Es ist die größte Stadt im früheren Herzogtum Schleswig. (1910: 61000 Einwohner). Oer Zlensburger Hafen ist tief und geschützt- selbst die größten Seeschiffe können bis dicht an die Stadt herankommen. Flensburg steht be- sonders mit den nordischen Staaten und mit England in regem Handelsverkehr. Die Stadt hat auch eine bedeutende Industrie. Auf einer werft werden 4000 Arbeiter beschäftigt. Außerdem sind Eisengießereien, Maschinenfabriken, eine Reismühle und Brauereien zu nennen. — Die schönsten Stadtteile liegen auf den höhen, die den Hafen von allen Seiten einschließen. An beiden Seiten
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