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1. Heimatkunde für die Provinz Rheinland - S. 14

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
14 Heimatkunde für die Provinz Rheinland. ab. Mit Wäldern geschmückte Berge umschließen auf drei Seiten das Häuser- meer, aus dem sich zahlreiche Türme erheben. Drei starke Brücken führen hier über den Rhein, und zwei verbinden die Moselufer. Es mutz also hier ein bedeutender Verkehr herrschen. Starke Festungswerke schützen die Stadt gegen feindliche Angriffe. Unser erster Besuch gilt dem deutschen Eck, der Stelle, wo Rhein und Mosel sich vereinigen, hier betrachten wir das großartige Denkmal, das unsere Heimatprovinz Kaiser Wilhelm I., dem greisen Siegesfürsten und Begründer des neuen Deutschen Reiches, in dankbarer Liebe widmete. Es zeigt uns den Kaiser hoch zu Rotz, begleitet von einem Schutzengel. Eine Säulenhalle umgibt den hohen Sockel. Auf der Vorderseite lesen wir die Inschrift: „Nimmer wird das Reich zerstöret, wenn ihr einig seid und stark." Km Rheinufer fällt uns ein grotzer, weitgedehnter Lau auf. Es ist das König- liche Schloh, in welchem der Oberpräsident der Rheinprovinz seine Wohnung hat. von 1850—58 wählte es Kaiser Wilhelm I., der damals noch Prinz von preutzen war, mit seiner Gemahlin Augusta zum Aufenthalt. Die herrlichsten Anlagen nehmen uns jetzt in ihren erquickenden Schatten auf. Lauschige Plätzchen, umgeben von kostbaren Pflanzengruppen, laden zu wohltuender Ruhe. Wir befinden uns in den herrlichen Rheinanlagen. Zn einem aus weitzem Marmor gemeißelten Frauenbildnis erkennen wir die Züge der geliebten, mildtätigen Kaiserin Augusta. Sie war es, die ihre Lieblingsstadt mit diesen prachtvollen Anlagen schmückte, zu denen die kunstsinnige Fürstin mit eigener Hand die Pläne entwarf. Nachdem unser Blick sich längere Zeit an den unver- gleichlich schönen Blumenbeeten und prächtigen Baumgruppen geweidet, und unser Ohr dem Gesang der zahllosen gefiederten Sänger gelauscht, die sich in den Zweigen wiegen, müssen wir uns zu unserm größten Bedauern von diesem lieblichen Orte trennen. Wir wollen nämlich noch dem Loblenz gegenüber- liegenden Ehrenbreitstein einen Besuch abstatten/ Über die ausfahrbare Schiff- brücke geht unser Weg zu der Bergfestung, einer wahren Soldatenstadt. Einen gar wunderbaren Anblick gewährt das von den Strahlen der untergehenden Sonne beleuchtete, turmreiche Loblenz von dieser Seite aus. Ein Motorboot trägt uns durch die goldig schimmernden Wogen dorthin zurück. Die Elektrische führt uns durch teils alte, schmale und teils neue, breite Stratzen dem Gasthofe zu, wo wir nach diesem genutzreichen Tage der Ruhe pflegen wollen. Ii. Der Rhein von Loblenz bis Bonn. 1. Landschaftsbild, heiteres vogelgezwitscher weckt uns in aller Frühe. Goldig lächelt die heitere Morgensonne vom tiefblauen, wolkenlosen Firmament. Welch herrliches Wetter, unsere Fahrt auf dem alten Vater Rhein bis Bonn fortzusetzen! Wir eilen durch die noch wenig belebten Stratzen der Landungsstelle der Dampfer der Eöln-Mülheimer Dampfschiffahrtsgesellschaft zu. Da steht schon der stattliche Salondampfer „Lohengrin" unter Dampf und harrt seiner Gäste. Rasch werden Fahrkarten gelöst, dann geht's geschwind aufs Schiff,' es war die
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