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1. Heimatkunde für die Provinz Rheinland - S. 42

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
42 Heimatkunde für die Provinz Rheinland. Glanz und unbeschreibliche Pracht mögen bei diesen Gelegenheiten ihre Mauern geborgen haben! heute zählt flachen zu den bekanntesten Lädern. Seine prächtigen Gebäude, öffentlichen Gärten und die schönen Spaziergänge in der Umgebung gestalten es für die zahlreichen Kurgäste zu einem angenehmen Aufenthalt. Schon früh entwickelte die Stadt eine lebhafte Gewerbtätigkeit. „Garn, Tuch und Nadel, diese drei Dinge sind in flachen zu Hause, und ein Schneider könnte sich schon deshalb der schönen Stadt freuen, welche den Haupt- sgmbolen seines Berufes seit alters her eine Heimstatt bietet." Die Gründung der Stadt flachen. Kaiser Karl der Große liebte sehr das edle Weidwerk,- er pflegte sich damit von seinen schweren Staatsgeschäften zu erholen. Nun waren in der Gegend, wo jetzt die Stadt flachen liegt, dichte Wälder von großem Umfange, die mit Sümpfen und Heiden abwechselten. Wilde Tiere gab es hier in Menge. Es war daher nicht zu oerwundern, daß der Kaiser, wenn er diese Gegend besuchte, jedesmal auch in den weiten Wäldern jagte. Einst aber hatte er sich, als er einen Hirsch verfolgte, weit von seinen Legleitern entfernt. Im Walde umherirrend, kam er zu einer in Trümmern liegenden Burg. Als er sie nun näher in Augenschein nehmen wollte, sank plötzlich sein Nojz mit den Vorderfüßen in einen Morast. Oer Kaiser stieg ab und wollte dem Tiere helfen,' da sah er an der Stelle, wo die Züße des Pferdes den Boden durchbrochen hatten, heiße Dämpfe aufwallen und gleich darauf einen Wasserstrahl aufspritzen. Oer fromme Kaiser sank auf die Knie und dankte Gott für diese Entdeckung,- er erkannte sofort, daß hier eine heilbringende Czuelle sei. Er gelobte auch, der Jungfrau Maria hier einen Tempel zu errichten,- an dem Grte der Burgtrümmer aber wollte er eine Pfalz bauen lassen. Und so sind die ersten Anfänge zu der Liebfrauenkirche und zu dem Kaiserpalaste in Aachen entstanden. (Wen dt.) Xkit flachen wetteifern Düren, Eupen und Euskirchen um die flufrechterhaltung des Weltrufes, den die Tuche jener Gegend genießen. E s ch w e i l e r s Großeisenindustrie (Erzschmelzen, Walzwerke, Drahtziehereien) verdanken ihre Blüte den hier befindlichen Steinkohlenlagern. Das gewerb- reiche S t o l b e r g bleibt mit seinen Nähnadelfabriken, Glashütten und einer großartigen Spiegelfabrik nicht hinter den anderen Städten zurück. Neben der Tuchfabrikation verdankt Düren einem ausgedehnten Papiergewerbe seinen ungeheuren Reichtum. „Wie viele Millionäre und Multi-Millionäre in dem reich, ja fast üppig ausgestatteten Gemeinwesen wohnen, weiß ich nicht zu sagen. Jedenfalls verrät die große Zahl zum Teil schloßartiger Dillen, die alle mit auserlesenem Geschmack inmitten herrlicher Gartenreiche erbaut sind, die Zülle öffentlicher Gebäude und Anstalten, daß industrielle Tätigkeit, Kleiß und kauf- männisches Geschick hier ganz gewaltige Dermögen entstehen ließen." Malmedg, im Süden des hohen Denn gelegen, ist für das Ledergewerbe ein bedeutsamer Grt. Oer Bürgelwald. Etwa eine halbe Stunde von der alten Stadt Oüren an der Roer liegt das Oörflein flrnoldsweiler, woselbst noch das Grabmal des heiligen Arnold, der ein edler Sänger und Liebling des großen Königs Karl war, gezeigt wird. Als der König ihn einst auf- forderte, sich einen Lohn für seine Lieder zu erbitten, sprach Arnold: „Laßt mich ein
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