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1. Heimatkunde für die Provinz Rheinland - S. 58

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
58 Heimatkunde für die Provinz Rheinland. Elberfelder der Vielseitigkeit ihrer Industrie mit den stolzen Worten: „Us Elber- feld, dat es en Stadt, die brukt sek nit tu schaamen- wat angere Städte hant appat, da hant wie alltusamen!" Entsprechend der ungeheuren Gewerbtätigkeit ist auch der Verkehr. Vie Hauptstraßen beider Städte ziehen sich von Osten nach Westen an der Wupper entlang, vie Seitenstraßen hingegen führen rechts und links die höhen hinan, ver den ganzen Tag hindurch rege Verkehr steigert sich noch, wenn die Tausende und aber Tausende von Arbeitern nach voll- endetem Tagewerk ihre Arbeitsstätten verlassen und durch die meist engen Straßen ihrem Heime zueilen. Elektrische Straßenbahnen, Eisenbahnen, die an nicht weniger als 13 Bahnhöfen halten, und die eigentümliche Schwebebahn leisten dem gewaltigen Verkehr vorzügliche Dienste, hoch über dem Wupper- bett ist ein mächtiges Eisengerüst erbaut- unter ihm huschen die elektrischen Wagen der Schwebebahn dahin. Wo der Fluß von Straßen gekreuzt wird oder Brücken über ihn führen, sind die Haltestellen der Schwebebahn angelegt. Nach des Tages Müh und Arbeit eilen wohl die Bewohner von den Stätten des Fleißes und hastigen Getriebes hinauf zu den umliegenden höhen, „wo die Aussichtstürme ragen, die schönen Gärten und öffentlichen Anlagen liegen und Lürgersinn sich manch nacheifernswertes venkmal gesetzt hat. hier blickt man tief auf das blinkende vächergewirr der Riesenstädte hinab und sieht die oberen Straßen und Häuser in kühnen Terrassen hinaufsteigen an den hängen, hier weht die freie Luft der Berge alles fort, was an vunst und (Qualm drunten im Tale lagern mag. Wenn nach kurzem rüstigen Steigen die Männer des Handels und der Industrie angelangt sind, mag ihr Blick sich weiten und ihre Tatkraft sich neu beleben. Über die ruhmreichen Berge schweift hier der Blick, über die Arbeitsstätten all der Genossen und vorfahren mit ihren zahllosen Fabriken, deren hohe Schornsteine wie mahnende Kinger emporweisen, — er- innernd, daß nur die unentwegte Arbeit dies Land und Volk groß und berühmt gemacht hat." 4. Solingen und Remscheid. Stahl und Hammer, Eisen, Amboß und Schleifstein, diese Dinge haben den Ruf der beiden Städte Solingen und Remscheid begründet. In Solingen, einer echt bergischen Stadt mit schwarz beschieferten Häusern, deren grüne Fensterläden und weiße Fenster- rahmen gar freundlich von dem düsteren Belag abstechen, ist seit alters her die Waffenschmiedekunst zu Hause. Solinger Clingen sind in der ganzen Welt berühmt. Fast alle Armeen der Welt, selbst die englische und französische, ver- sieht Solingen mit Waffen, viele fleißige Hände müssen sich regen, ehe eine Klinge „gereidet", d. h. fertig ist. Mit schmieliger Hand führt der Schwert- schmied den Reckhammer, unter dessen wuchtigen hieben aus einer Stahlstange die Klinge geschmiedet wird. Nachdem der Härteschmied den Stahl gehärtet, muß der bläuliche härteschein durch den Schleifer entfernt werden. Seine Werkstatt, der Schleifkotten, liegt meist in einer lauschigen Waldschlucht am munteren Lächlein, dessen Wasser den Schleifstein in Bewegung setzt. Mühsam und ungesund ist die Arbeit des Schleifers, vas umhersprühende Wasser durch-
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