1914 -
Frankfurt am Main
: Diesterweg
- Autor: Wehrhan, Karl, Schulz, Heinrich
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Mittelschule
- Regionen (OPAC): Rheinland
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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Heimaikunde für die Provinz Rheinland.
werke in Betrieb setzt, prächtige Blumenbeete, sanfte Rasenflächen und blinkende
Teiche, die Sonntags von zahllosen Zähnen wimmeln, erfreuen in der Umgebung
der Talsperre das Auge des Besuchers, von der Terrasse des Gasthauses, das
in der Nähe der Sperrmauer errichtet ist, kann man so recht den Blick über
glitzernde Wasserspiegel schweifen lassen.
7. Ein Besuch auf Schloß Burg. Nachdem wir die Wunderbauten des
Bergischen Landes, die Schwebebahn, die Müngstener Brücke und die Nem-
scheider Talsperre eingehend betrachtet, versäumen wir nicht, auch seine be-
rühmten Bauten aus alter Zeit zu würdigen. Wir folgen dem Eschbachtale
und erblicken an seiner Einmündung in die Wupper das Städtchen Burg.
Oer Eschbach durchfließt es in seiner ganzen Länge. Sein enges Tal gewährt
Kbb, 35. Schloß Burg an der Wupper,
nur Raum für eine Straße. Schwalbennestern gleich kleben die altbergischen,
von freundlichen Gärten umschlossenen Häuschen an den Kelsabhängen. Es
find Aachwerkbauten mit schwarzem Balkenwerk und weißgetünchten Feldern.
Um sie gegen die Unbill der Witterung zu schützen, hat man die Wetterseite
mit holzschindeln, Brettern oder Schiefer bekleidet, hier und da laden hinter
den kleinen Zenstern die berühmten Bürger Brezeln zum Kaufe ein. Wir
steigen höher, um die Stammburg der Grafen von Berg in Augenschein zu
nehmen. Mehr als 200 Jahre lag der stattlich schöne Bau in Trümmern, bis
sich im Iahre 1887 Männer aus dem ganzen Bergischen Lande zusammen-
taten, um das alte Grafenschloß wiederherzustellen. Ein mächtiges, eisen-
beschlagenes Tor führt uns in den Burghof. Oer untere Rittersaal ist jetzt als
Gaststube hergerichtet, wo die Besucher sich nach dem mühsamen Aufstieg er-