1914 -
Frankfurt am Main
: Diesterweg
- Autor: Wehrhan, Karl, Schulz, Heinrich
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Mittelschule
- Regionen (OPAC): Rheinland
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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Heimatkunde für die Provinz Rheinland.
haben die dankbaren Bürger Eölns dem greisen Heldenkaiser Wilhelm dem
Großen ein prachtvolles Denkmal gesetzt, das der Stadt zu einer ihrer schönsten
Zierden gereicht, wahrlich, Eöln ist schön/ mit Recht kann der stets stoh-
gesinnte Eölner stolz auf seine Heimatstadt sein, und voll und ganz verstehen
wir sein Wort:
Klaas Rolle.
„Un trök ich en de Welt erus,
So wick der Koß mich drög,
Ich fang mich nirgens su 30 hus
Un nirgens su vergnög,
Als do, wo ich geboren bin,
Ich mein zo Löln am Rhing,-
Gp heim do trief mich Hätz un Senn
Höh dölle bei de Rhing."
5. Andere Städte. Eöln gegenüber erblicken wir Deutz, das wie viele
bedeutende Vororte eingemeindet ist. Unterhalb Deutz rauchen die Schlote des
gewerbtätigen Mülheim am Rhein, das ebenfalls eingemeindet wird.
Seine vielen Tuchwebereien und Eisenwerke hatten es nächst Löln zu dem
industriereichsten Orte der ganzen Gegend erhoben.
Xv. Das Ruhrgebiet.
1. Sluhlauf. Die Ruhr, eine echte Gebirgstochter, enteilt dem kahlen
Kstenberge des Rothaargebirges und schlängelt sich zunächst durch die
Provinz Westfalen. Unterhalb des Isenberges verläßt sie den westfälischen
Boden und tritt als starker Kluß in die Rheinprovinz ein. Von den bergischen
höhen im Süden und den Ausläufern des Haarstrangs im Norden begleitet,
windet sie sich in großen Krümmungen dem Rheine zu- doch schlägt sie stets
wieder ihre westliche Hauptrichtung ein. Die letzte Strecke ihres Laufes gehört
der Ebene an. Langsam schleicht sie durch die zu beiden Seiten sich aus-
breitenden, fruchtbaren Weiden dahin. Bei Vuisburg-Ruhrort ver-
einigt sie ihre Kluten mit denen des Rheins. Krüher war der Kluß auf seiner
untern Strecke durch Nohlennachen belebt- seitdem man aber die zahlreichen
Eisenbahnen erbaut hat, ist nur noch selten ein Schiff auf der Ruhr zu erblicken.
2. Besiedlungen. Wie das Wuppertal, so ist auch das Gebiet der Ruhr
äußerst dicht bevölkert. Vicht gedrängt liegen die Häuser beieinander. Die
erste rheinische Stadt an der Ruhr ist Steele. Kls Knotenpunkt der Eisen-
bahnen herrscht hier ein äußerst lebhafter Verkehr. Eine Stunde weiter abwärts
erreichen wir Kupferdreh. Die zahlreichen Kohlenbergwerke, Schmelz-
Hütten und andere Fabriken, deren Qualm oft die ganze Landschaft umhüllt,
zeugen von der regen Gewerbtätigkeit dieser Gegend. Unterhalb Kupferdreh
erblicken wir in schöner Umgebung die alte Stadt Werden. Ihre Gründung
verdankt sie dem frommen Ludgerus, der hier ein Kloster errichtete, um das
sich nach und nach die Stadt anbaute. Seine Gebeine ruhen in der Abteikirche.
In der Nähe von Werden erblicken wir auf einem Bergvorsprung an der Ruhr