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1914 -
Frankfurt am Main
: Diesterweg
- Autor: Wehrhan, Karl, Schulz, Heinrich
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Mittelschule
- Regionen (OPAC): Rheinland
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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Heimatkunde für die Provinz Rheinland.
lagernden Steinkohle sehen wir die Reste dieses längst versteinerten Lebens."
Die vorgeschrittene Stunde entreißt uns den Träumereien. Wir eilen zum
Körderkorb, und blitzschnell geht es wieder hinauf zum goldenen Sonnenlicht.
Xvi. Die ville oder das Vorgebirge.
„Die von d ö l n nach Aachen laufende Bahn führt, nachdem sie eine
Weile die Ebene durchzogen, urplötzlich in einen langen Tunnel, vor dessen
Ausgang sich wieder das Zlachland nach beiden Seiten hin ausbreitet. Sie
durchquert hier einen langgestreckten Höhenrücken, der südlich von Bonn an die
Life! anschließende und in geradem Zug parallel mit dem Laufe der Erft
allmählich abflachend, bis in die Gegend von Grevenbroich hinstreicht, ville
oder Vorgebirge nennen die Anwohner den Rücken. Zn alten Zeiten bauten
die Römer mit Vorliebe ihre Landhäuser auf der die Ebene beherrschenden
waldigen höhe. Auch heute weiß man die Naturschönheiten des bescheidenen
Gebirges nach Gebühr zu würdigen, ebenso wie die Gemüse und Krüchte, die
an seinen hängen üppig gedeihen und durch Vermittlung stattlicher, zungen-
gewandter Maktwiefer Marktweiber) den Küchen städtischer Haushaltungen in
Eöln und Bonn seit undenklichen Zeiten zugeführt werden."
Wenn im jungen Lenz der Blütenschnee der zahllosen Obstbäume im Tale
und von den hängen schimmert, dann sind die freundlichen Dörfer des vor-
gebirges das Ziel vieler Ausflügler, die sich hier so recht der reichen Frühlings-
pracht freuen können. Bedeutsamer als die Schönheit und die Erzeugnisse des
Vorgebirges sind seine Lodenschätze, die hauptsächlich in Braunkohlen, Ton,
Kies und Sand bestehen. Wie die Steinkohle, so entstammt auch die Braun-
kohle einer untergegangenen Pflanzenwelt, was deutlich die in ihr aufgefundenen
Baumstämme mit Asten und Zweigen beweisen. Die Braunkohle ist von braun-
schwarzem Aussehen und wird in der ville überall durch Tagebau gewonnen.
Um die so reichen Braunkohlenlager auszubeuten, hat man den größten Teil
des prächtigen Waldbestandes entfernen müssen. Wo früher stolze Wälder