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1. Heimatkunde für die Provinz Rheinland - S. 84

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
84 Heimatkunde für die Provinz Rheinland. Räder sich im Erftgebiet gar flink und fleißig drehen müssen, mahlen die Börner zu Mehl. Oas meiste Getreide wanderte früher auf den Neußer Fruchtmarkt, vie Neußer Fruchtpreise waren für den ganzen Niederrhein matzgebend. Nock heute stellt Neutz die Fruchtpreise fest, die alsdann durch die Zeitungen bekannt gegeben werden. Dank der Fruchtbarkeit ihres Bodens haben die Bewohner dieses Landstriches es zu bedeutendem Wohlstände gebracht. Stattliche Gehöfte ruhen inmitten wogender Ahrenfelder, deren Besitzer sich auch eines wertvollen Viehbestandes rühmen dürfen. „Still reich" nennt der niederrheinische Bauer einen Mann, der es klug vermeidet, von seinem Reichtum nach außen hin mehr zur Schau zu tragen, als es gut bürgerliches Auftreten erfordert. Still reich in diesem Sinne möchte ich die durch die Kreise Euskirchen, Bergheim und Grevenbroich hinziehende Landschaft an der Erst nennen. Blank und reinlich, wie sich's in diesem Lande von selbst versteht, sind alle Gebäude, die kleinen und die großen Ziegelhäuser, die neuen Gebäude wie die stattlichen Bauten aus verflossenen Jahrhunderten. Die zahlreichen Schlösser des Landes verstecken sich hinter Baumgruppen und auf buschigen Inseln der endlos scheinenden Feldbreiten." Einer der ältesten Nittersitze des an adligen Schlössern reichen Erftgebietes ist Schloß Bedburg. „Gleich einem Herrscher aus uraltem Hause reckt sich mit gewaltigen Gliedern sein roter Schloßbau im Nahmen seiner Weiher über dem kleinen Flecken gleichen Namens auf." In seinen Näumen sind jetzt die Klassen und das Internat der rheinischen Nitterakademie untergebracht. Xvi ll. vie Niederrheinische Tiefebene. 1. Lage und Entstehung. Die breite niederrheinische Tiefebene bildet die nordwestliche Fortsetzung der Eölner Bucht. Wie über diese, so wälzte auch über sie in grauer Vorzeit das Meer seine brausenden Fluten. Als es zurück- trat, lag der Boden der niederrheinischen Tiefebene etwas höher als jetzt. Oer Nhein aber, der damals hier wie in der L ö l n e r B u ch t ein bedeutendes Gefälle besaß, schwemmte die lockeren Erdschichten teilweise fort, und so verflachte sich der Boden allmählich. 3e mehr der Strom aber von den Erdmassen hinweg- führte, um so geringer wurde sein Gefälle. Ja, schließlich verlor er gänzlich die Kraft, sein Bett zu vertiefen, und Schlamm- und Sandmassen lagerten sich in ihm ab. Bei Überschwemmungen fand das Gleiche auf dem angrenzenden Ufer statt. 5luch in der niederrheinischen Bucht wechselte der Nhein seinen Lauf häusig. Manche Orte, die heute vom Strome entfernt liegen, z. B. Neutz und Xanten, wurden früher von seinen Fluten bespült, über andere strömt er heute hinweg,- so lag das römische Uerdingen mitten im Strome. Wie in der Eölner Bucht, entsandte der Nhein auch hier gleichfalls einen linken und rechten Nebenarm. Durch Seitenarme stand er mit Niers und Maas in Ver- bindung. heute sind diese Nebenarme längst versandet, nur einige Sümpfe und Brüche finden sich noch als Überreste jener Flußläufe vor. Nohr und schilf-
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