Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Heimatkunde für die Provinz Rheinland - S. 90

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
90 Heimatkunde für die Provinz Rheinland. I») Garten- und Kunststadt. Düsseldorf war ehemals durch Mauern, Gräben und Wälle geschützt, vor mehr als 100 Jahren ließ Napoleon I., der auch von dieser Stadt Besitz ergriff, die Kestungsmauern schleifen. Ein Teil des dadurch ge- wonnenen Geländes wurde in Anlagen umgewandelt. So entstand der schöne Hof- garten, der sich vom Rheine bis zum Malkasten, dem Versammlungsorte der Düsseldorfer Maler, erstreckt. Keine Stadt am Rhein kann sich solch herrlicher park- anlage rühmen. Unvergleichlich schön ist der hofgarten im Wonnemonat, wenn die alten Bäume im frischen Llätterschmucke prangen, und die blütenreichen Lüsche ihre balsamischen Düfte aushauchen. Über wohlgepflegte, blumenüberstreute Rasenteppiche hüpfen zahllose Starmätze dahin, geschäftig nach Nahrung suchend. Die lustigen Zlötentöne der Amseln mischen sich mit dem heiteren Geschmetter der zutraulichen Zinklein. Ja, aus lauschigem Zliedergebüsch dringt süßer Nachtigallen- schlag an unser Ohr. Auf glitzernden Teichen ziehen stolze Schwäne ihre Lahn. Inmitten kunstvoll angelegter Llumenbeete spielen die Wasser plätschernder Springbrunnen, und aus dem zarten Laubgrün schimmert das blendende Weise prächtiger Marmordenkmäler. Wie gern rastet der Spaziergänger ein Weilchen auf einer der hier zahlreichen Ruhebänke, um so recht die Schönheit der ihn umgebenden Anlagen auf sich einwirken zu lassen. Außer seiner größten Zierde, dem hofgarten, hat Düsseldorf auch noch andere herrliche Anlagen aufzuweisen und kann sich daher mit Recht den Namen „Gartenstadt" beilegen. Nicht minder gebührt ihr der Name „Kunststadt",- denn gerade die hier heimische Kunst trug mit zu dem raschen Emporblühen Düsseldorfs bei. Als es 1815 unter preußische Herrschaft kam, besaß es nur 14 000 Einwohner, augenblicklich zählt es 400 000. An seiner berühmten Malerschule, Kunstakademie genannt, haben die berühmtesten Meister gewirkt, unter ihnen Peter von Eornelius und Wilhelm von Schadow, deren Denkmäler zwei nach ihnen benannte Plätze schmücken. Die herrliche Kunsthalle und der seit der großen Ausstellung 1902 neu ein- gerichtete Kunstpalast bergen die schönsten Gemälde von Künstlern alter und neuer Zeit. Durch seine günstige Lage am Rhein hat sich Düsseldorf in den letzten Jahrzehnten auch zu einem bedeutsamen Handel emporgeschwungen. e) Handels- und Industriestadt. Nähern wir uns von Süden her mit dem Dampfer der Stadt, so gewahren wir die neuen großen hafenanlagen, viele Schiffe werden hier entladen oder nehmen neue Ladung auf. Die Städte des Wuppertales Lärmen, Elberfeld, Solingen und Remscheid senden ihre Erzeugnisse nach Düsseldorf, damit sie mittels der Schiffe stromauf- oder stromabwärts befördert werden. Ein äußerst reger Verkehr spielt sich eben- falls auf dem Hauptbahnhofe ab- hier fahren fortgesetzt Züge ein und aus. Sieben verschiedene Linien laufen von Düsseldorf aus durch die rechts- rheinischen Gebiete. Zwei andere Verkehrsstrecken, die bei dem Dorfe Hamm, wo zwei Eisenbahnbrücken errichtet sind, über den Strom führen, unter- halten die Verbindung mit den linksseitigen Gebieten. Eine dritte zweibogige Lrücke, in deren Mitte ein steinerner Löwe, Düsseldorfs Wappen, Wacht hält, verbindet Alt-Düsseldorf mit den neuen linksrheinischen Stadtteilen. Personen-
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer