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1. Heimatkunde für die Provinz Rheinland - S. 109

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
Bilder aus der Geschichte. 109 die Wachtposten weit in die Lande, um rechtzeitig vor dem anrückenden Zeinde zu warnen. Römische Bürger siedelten sich in den linksrheinischen Landen an und verbreiteten hier ihre Sitten und Gebräuche, ihre Gesetze und Sprache. — Trier, wo sogar längere Zeit ein römischer Kaiser residierte, blühte bald zu einer stolzen Stadt empor und zählte damals mehr Einwohner als jetzt. Glänzende Bauten schmückten die Stadt gar herrlich. Ein Amphitheater, in dem kühne Kechtspiele und blutige Tierkämpfe abgehalten wurden, diente zur Unterhaltung und Belustigung des vergnügungssüchtigen Volkes. In einem herrlichen palaste mit geräumigen Kestsälen und prächtig ausgestatteten Zimmern hielten die Kaiser Hof. vie gewaltigen Trümmer dieses Raiserpalastes gehören noch heute zu den schönsten und am besten erhaltenen Ruinen aus der Römerzeit. Oer großartige, prunkvoll mit Marmor geschmückte Ladepalast befriedigte der Römer Vorliebe für Läder und Leibesübungen. Unter den übrigen Römerbauten verdient ferner der mächtige Lau der Porta Nigra (schwarzes Tor) unsere höchste Bewunderung (Bild siehe S. 24). von dem Glanz und Reichtum jener Zeit zeugen auch die Häuser der vornehmen Römer, prächtige Malereien zierten die Wände, und selbst den Kußboden schmückten schöne Gemälde, die aus kleinen buntfarbigen Steinchen hergestellt waren. Lustig plätscherte im Lichthof, der sich im Innern des Hauses befand, ein Springbrunnen. Figuren aus weißem Marmor wechselten hier mit dem üppigen Grün seltener Gewächse, heiz- und Badeeinrichtungen fehlten in keinem Hause. Vurch großartige Wasserleitungen wurden Rastelle und Städte mit vorzüglichem Trinkwasser versorgt. Liebliche Landhäuser belebten die sonnigen Ufergehänge des Rheins und der Mosel, selbst die entlegenen Teile der Eifel. In diesen Landhäusern gaben sich die römischen Großgrundbesitzer einem sorgenlosen, üppigen Leben hin. vie Le- wirtschaftung ihrer Ländereien kümmerte sie wenig- diese lag ganz und gar in den Händen ihrer Sklaven und Pächter. An der Mosel wurde der Weinbau sehr früh durch die Römer zu hoher Blüte gebracht. Keine Obstsorten, wie Pfirsiche und Aprikosen, bessere Kirfchen, Pflaumen, Apfel und Birnen, auch wohlschmeckende Gemüse führten sie im Lande ein. Sorgsame Pflege ließen sie der Viehzucht angedeihen- zahlreiche Schaf- Herden lieferten den einheimischen Tuchfabriken den notwendigen Wollbedarf. vas römische Handwerk konnte sich wohl in all seinen Zweigen mit dem heutigen messen. — Über 400 Jahre stand das Rheinland unter römischer Herr- schaft. va vermochten die Römer den über den Rhein stürmenden Germanen nicht mehr Widerstand zu leisten, und das von ihnen so sorglich gehegte Land war bald eine Leute der wilden Larbaren. Nur noch einige Trümmer und viele Kunde an Münzen, Waffen, Grabhügel, Überreste von Verschanzungen usw. künden uns heute von jenen glanzvollen Zeiten. 3. Die Ausbreitung des Christentums im Rheinlande. Unter allen deutschen Ländern kann sich Trier rühmen, das erste zu sein, in welchem die frohe Lotschaft des Evangeliums verkündet wurde. Schon zur
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