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1. Heimatkunde für die Provinz Rheinland - S. 117

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
Bilder aus der Geschichte. 117 touröe Cleve, Mark und Ravensberg und Ravenstein zugesprochen. Diese Lande bildeten den Kern der preußischen Besitzungen am Rhein. Neuburg erhielt Jülich und Berg mit der Hauptstadt Düsseldorf. 10. Wie Lrefeld und Mörs preußisch wurden. König Friedrich I. von Preußen hatte die Grafschaft Zttörs und mit ihr auch die Stadt Erefeld in rechtmäßigen Besitz genommen, Aber die Holländer wollten ihm das Land nicht abtreten und machten allerhand Schwierigkeiten. Oa beschloß Friedrich, das Land mit seinen Truppen zu besetzen und die holländische Verwaltung aufzuheben. Nun war Erefeld damals mit starken Mauern umgeben, und da die Bürger von dem Plane Friedrichs Kenntnis hatten, waren sie auf ihrer Hut. Oeshalb ersannen die Preußen eine List. Es war am 3. Februar 1703. Eben dämmerte der Morgen. Aus den umliegenden Wiesen stieg der Nebel wie eine weiße Rauchwolke empor. Oa wischte der Torwächter Nicolaus Blentschen am Niedertore mit dem Rockärmel über die beschlagenen Scheiben seines Turmfensters und schaute die Landstraße hinunter. Rein Mensch war zu sehen und zu hören, nur weit drunten bewegte sich eine Fuhre schwerfällig der Stadt zu. Sie war hoch mit Stroh beladen. Oer Fuhrmann im blauen Kittel schritt neben dem Gaul. Er hatte die Hände in der Tasche und die Peitsche unter den linken £rm geklemmt. Als die Karre vor dem Tore stand, riß der Torwächter den schweren Schlüssel vom Nagel und eilte hinunter. Bald knarrte das Tor in seinen Ingeln. Oer Fuhrmann trieb sein Roßlein an, und der Wagen schwankte durch den Torbogen. Nichts ahnend, sah der Torwächter dem Fuhrwerk nach. Wie erstaunte aber der gute Nicolaus, als es plötzlich in dem Stroh lebendig wurde. Preußische Uniformen wurden sichtbar. Ehe er sich noch recht von seinem Schrecken erholt hatte, war er zu Boden geworfen und geknebelt. Ahnlich erging es der Wache. Oann rückten die übrigen Truppen, die der Fuhre von weitem gefolgt waren, in die Stadt ein. vie bestürzten Bürger wagten keinen Widerstand zu leisten, und wohl oder übel mußte der Bürgermeister Johannes Reiners die Preußen einquartieren. Km 16. Februar wurden alle Bürger in die reformierte Kirche befohlen, um dem Stellvertreter des Königs den huldigungseid abzulegen. )u derselben Zeit nahmen die Gesandten des Königs die Huldigung zu Friemersheim und auf der Hochstraße zu Mörs von den Bewohnern der Oörfer und Ortschaften entgegen. — Die Bürger Ersfelds und der Grafschaft Mörs leisteten den Eid nicht gern, aber sie brauchten den Wechsel der Herrschaft nicht zu bedauern. Unter dem Schutze der hohenzollernfürsten ist die Stadt zu ihrer heutigen Bedeutung emporgeblüht. (Keußen.) 11. vie Schlacht bei Lrefeld. Im Siebenjährigen Kriege sind auch die Rheinlande nicht verschont ge- blieben. Als Friedrich der Große die Franzosen bei Roßbach geschlagen hatte, zogen sie sich nach Westen, in hannöversches und westfälisches Gebiet zurück, Goerrj-Cickert-Institut für internationale Schulbuchforschung Braunschweig Jirhi il!inr*hhfk!irtlliäl/
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