Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Heimatkunde für die Provinz Rheinland - S. 121

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
Bilder aus der Geschichte. 121 Da kam im November des Lahres 1811 Napoleon selbst mit seiner Ge- mahlin Marie Luise nach Düsseldorf, Drei glänzende Tage bereitete die Stadt ihren hohen Gästen. Die Beamten, der Adel und die Geistlichkeit wetteiferten in lobenden Ansprachen, prunkvolle Mahlzeiten wechselten mit Paraden, Jagden, Schauspielen, Bällen und was sonst die Großen jener Zeit beanspruchten. Aber während am ersten Abend die Stadt prächtig beleuchtet wurde, saß der rastlose Mann im „Jägerhof" und arbeitete. Am andern Morgen ritt er in der $riihe auf seinem weißen Rößlein im fadenscheinigen grünen Rock und dem kleinen Hütchen durch die Stadt, und als er zurückkehrte, wußte er über die ver- Hältnisse der Residenz genauer Bescheid als seine Beamten, die jahrelang in Düsseldorf waren. Nachmittags hielt er Sitzungen mit seinen Räten, sah ihrer Amtsführung scharf nach und schalt seinen Kinanzminister einen Einfaltspinsel und Dummkopf, weil er die Kasse schlecht geführt hatte. 15. Die Rheinprovinz kommt an Preußen. Die gewaltige Völkerschlacht bei Leipzig 1813 bereitete der Macht Napoleons I. ein jähes Ende. In wilder Klucht zog er sich über den Rhein zurück. Der Über- gang Blüchers bei Laub in der Neujahrsnacht 1814 brachte auch dem linken Rheinufer die ersehnte Befreiung vom Zranzosenjoch. Nach geschlossenem Zrieden fiel die aus vielen Ländern und Ländchen bestehende Provinz Rheinland an Preußen. Die Bewohner von Eleve, Mörs und Geldern begrüßten die preußische Herrschaft mit Kreuden- manche übrigen Bewohner der Rheinprovinz beschlich jedoch ein heimliches Grauen vor dem strengen preußischen Regiment. Bald indes erkannten sie, welch trefflichen Tausch sie gemacht, denn unter der vorsorglichen Regierung der hohenzollern blühten die Rheinlande bald zu ungeahnter Größe und Bedeutung auf. Als nun 1870 dem alten Erbfeind nochmals nach dem freien, deutschen Rhein gelüstete, da waren die Rhein- länder die ersten, die als treue Wächter des Stromes sich mit dem Feinde im heißen Ringen maßen. „Lieb Vaterland, magst ruhig sein, Zest steht und treu die Wacht am Rhein."
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer