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1. Heimatkunde von Ostpreußen - S. 51

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
F. Itatangen und das Bartenerlanö. 51 im Felde erfochten worden, vier Jahre lang schon hatten die Heiden vor der Burg Bartenstein gelegen, ohne diese überwältigen zu können. Aber drinnen in der Burg waren längst alle Vorräte und zuletzt sogar die Rosse mit ihren Zellen verzehrt. Da sahen die Kreuzritter, daß sie die Burg nicht länger halten konnten. Sie beschlossen daher, selbige zu verlassen, zuvor aber dem Feinde noch einen schweren Verlust zu bereiten. So hielten sie sich eine zeitlang ruhig, daß die draußen meinten, der Hunger habe schon alle drinnen getötet. Sorglos näherten sie sich den Toren. Da stürzten die Ritter aus der Burg hervor und erschlugen der Feinde so viele, als sie in der Nähe erreichen konnten. Und also geschah es zu dreien Titalen, dasz die Feinde sich zuletzt durch die anscheinende Ruhe nicht mehr verlocken ließen. hierauf beschlossen nun die Ritter, die Burg wirklich zu verlassen. Und als sie noch berieten, wie sie unbemerkt den Feinden entkommen möchten, entbot sich ein blinder Greis, zurück- zubleiben und regelmäßig zu den bestimmten Zeiten, wie es in der katholischen Kirche üblich ist, die Setglocke zu ziehen, damit die Feinde vermeinen sollten, die Burg sei noch wie sonst bemannt. Und also ward es vollführt. Die übrigen Brüder entkamen glücklich im Dunkel der Rächt, nachdem sie zuvor ihre Toten bestattet hatten. Oer blinde Ritterbruder aber liefe wie sonst das Betglöcklein erschallen, bis zuletzt das Verhallen des Glöckleins den Heiden das Zeichen gab, daß die Besatzung vom Hungertode hingerafft sei. Aber wie erstaunten sie, als sie, in die Burg gelangt, kein Zeichen des Todes erblickten, bis zuletzt einige Heiden noch den toten Glöckner fanden, am Altar liegend, den Glockenstrang in der Hand! Oa wollte der Preußenhäuptling den Leichnam des Greises die Tat büßen lassen. Aber als er zur Kirche kam, war dieser verschwunden. Loten des Himmels hatten ihn fortgeführt. Z. wie die Stadt Heiligenbeil zu ihrem Namen kam. Oort, wo heute die Stadt Heiligenbeil liegt, stand in alter Zeit eine mächtige Eiche, die einst König Widowud selbst gepflanzt haben sollte. Unter seinen Zweigen wurde der Gott Ehurche verehrt. Oas war der Gott des Ackerbaues, dem man im herbste von den Früchten des Feldes opferte. Solche Abgötterei dauerte bis in die Zeiten des Bischof Anselm. Oieser begab sich an den Grt der Eiche, predigte wider den Götzendienst und ermahnte die Leute, den heiligen Baum umzuhauen, voch hörte man nicht auf ihn. Oa befahl er einem Christen, den er mitgebracht hatte, die Eiche zu fällen. Als der aber den ersten hieb tun wollte, schlug das Beil um und verwundete den Ehristen, daß er auf der Stelle starb. Oa entstand ein großes Frohlocken bei den Preußen, welche dieses Ereignis als eine Strafe der Götter ansahen, und auch die anderen Ehristen, welche der Bischof mit- gebracht hatte, entsetzten sich sehr und wagten es nicht mehr, die Hand an den Baum zu legen. Oa nahm Anselm selber die Axt zur Hand und schlug die Eiche mit wuchtigen Schlägen nieder. Oarauf befahl er, Feuer herbeizutragen und den Baum zu verbrennen, hierauf ließ der Bischof an dem Grte eine Stadt bauen und in deren Kirche das Beil auf- bewahren, womit er die Eiche gefällt hatte. So entstand die Stadt Heiligenbeil. Oas Beil selbst ist nicht mehr vorhanden, aber die Stadt führt noch jetzt in ihrem Wappen ein Beil zum Andenken an jenes Geschehnis in der Heidenzeit. 4. Der lvurf mit dem Teufel. Eine viertelmeile von der Stadt Oomnau lag früher im Felde ein Stein von mittelmäßiger Größe. In diesem sah man drei vier- kantige Löcher, als wenn daselbst drei große lvürfel gelegen. Oiese sollen aber daher entstanden sein: Es war vorzeiten einstmals ein Zimmergeselle in Oomnau, der war sanft, fromm und gottesfürchtig. Eines Tages aber hatte er sich wohl berauscht, und es kamen ihm böse Gedanken, in denen er den Teufel zum Würfelspiel einlud. Oer Teufel fand sich auch alsbald ein, und sie gingen zusammen auf das Feld an diesen Stein. Oort würfelten sie um vieles Geld, welches der Teufel gegen die Seele des Zimmer- gesellen setzte. Oer Teufel hatte den ersten lvurf und warf sofort die höchste Augen- zahl. Oa entsetzte sich der Geselle sehr- er wurde plötzlich nüchtern und sah ein, in welchen 4 *
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